Eurodiaconia fordert bessere Rahmenbedingungen für Migranten als Pflegekräfte in Europa

6. März 2025

Mit klaren Worten macht Eurodiaconia auf die Rolle von Migrantinnen und Migranten in Europas Pflegesektor aufmerksam und ruft zu dringend benötigten Reformen auf.

Eurodiaconia, ein Netzwerk europäischer Diakonie- und Sozialorganisationen, hat heute eine neue Mitteilung veröffentlicht, in der es auf die wichtige Rolle von Migrantinnen und Migranten als Pflegekräfte in Europa hinweist. Laut der Organisation sei es an der Zeit, die Rahmenbedingungen für diese Arbeitskräfte dringend zu verbessern und faire Beschäftigungsmodelle zu schaffen.

In der Pressemeldung heißt es: „Migrantinnen und Migranten als Pflegefachkräfte halten unser soziales Gefüge zusammen. Doch sie werden häufig nicht als gleichwertige Professionelle anerkannt.“ Dieser Mangel an Anerkennung spiegele sich etwa in komplizierten Anerkennungsverfahren für im Ausland erworbene Abschlüsse, unzureichenden Sprachkursangeboten und fehlender Rechtssicherheit wider. Zudem werde immer wieder über niedrige Löhne und ungeregelte Arbeitszeiten berichtet.

Eurodiaconia betont, dass die Nachfrage nach Pflegekräften in vielen europäischen Ländern rapide steige, und zwar schneller, als das inländische Personal gedeckt werden könne. Migrantinnen und Migranten als Fachkräfte seien deshalb längst eine zentrale Stütze des Gesundheits- und Pflegesystems. Um die Attraktivität dieser Berufe zu erhöhen, fordert das Netzwerk laut der aktuellen Mitteilung eine deutliche „Vereinfachung behördlicher Verfahren und umfassende Integrationsmaßnahmen“, darunter den Ausbau von Beratungsstellen, mehrsprachige Informationsmaterialien und professionelle Begleitung im Alltag.

Weiterhin wird eine Angleichung der Arbeitsbedingungen in verschiedenen EU-Ländern empfohlen. Oftmals erschweren nationale Regelungen oder mangelnde Koordination zwischen Staaten eine reibungslose berufliche Anerkennung. „Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, wie unverzichtbar transnationale Zusammenarbeit im Pflegesektor ist“, betont Eurodiaconia in dem Bericht. Es sei daher notwendig, nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch in Brüssel stärkere politische Impulse zu setzen, damit Pflegekräfte grenzüberschreitend fair und angemessen eingesetzt werden können.

Der Bericht schließt mit einem Appell an politische Entscheidungsträger, Verbände und Bildungseinrichtungen, rasch zu handeln. Die Generation der Pflegekräfte von morgen brauche klare Perspektiven und verlässliche Rahmenbedingungen. Mit ihrer aktuellen Initiative will Eurodiaconia nach eigenen Angaben dazu beitragen, die Diskussion über Migrantinnen und Migranten in der Pflege in Europa zu intensivieren und gemeinsame Lösungsansätze zu finden.