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Eurodiaconia fordert EU zu konsequentem Handeln gegen Obdachlosigkeit auf

Okt 19, 2020 | Archiv, Wohnungslosigkeit

Anlässlich des Internationalen Tages für die Beseitigung der Armut ruft Eurodiaconia die Europäische Union dazu auf, Obdachlosigkeit und Ausgrenzung auf dem Wohnungsmarkt konsequenter anzugehen. Nach wie vor ist dies eine der extremsten Formen von Armut, so der gesamteuropäische Diakonie-Dachverband.

Nach Angaben der Vereinten Nationen droht die COVID-19-Pandemie weltweit bis zu 115 Millionen zusätzliche Menschen in extreme Armut zu treiben und damit den Fortschritt mehrerer Jahre zu gefährden, so Eurodiaconia in einer Medienmitteilung. Die Pandemie habe weitreichende Auswirkungen auf Obdachlose und sozial Ausgegrenzte.

Die Auswirkungen dieser Krise hätten die bereits bestehenden Hindernisse für Sozial- und Gesundheitsdienste sowie für den Zugang zu Hygiene- und Isolationsräumen erheblich verschärft. Menschen, die von extremer Armut, insbesondere von Obdachlosigkeit, betroffen seien, seien unverhältnismäßig stark von schlechten Gesundheitsbedingungen und Behinderungen betroffen und sähen sich daher auch einem größeren Risiko ausgesetzt, infolge des Virus schwere oder kritische Krankheiten zu entwickeln.

Menschen, die in Armut lebten, hätten aufgrund unzureichender finanzieller Mittel oder eines begrenzten Handlungsspielraums oft weniger Hebel, um nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Mehr Investitionen in den sozialen Wohnungsbau seien erforderlich, so die Generalsekretärin von Eurodiaconia, Heather Roy.

Extreme Armut und Obdachlosigkeit untergrabe die Menschenwürde der betroffenen Menschen und schränke ihre Fähigkeit ein, ihr Potenzial zu entwickeln und voll an der Gesellschaft teilzuhaben. Darüber hinaus schade sie dem sozialen Zusammenhalt und dem Potenzial für integratives Wirtschaftswachstum. Eine koordinierte Reaktion auf Obdachlosigkeit sei notwendig, um den zunehmenden sozialen Ungleichheiten entgegenzuwirken.

Eurodiaconia fordert die Europäische Union auf, der Bekämpfung von extremer Armut und Obdachlosigkeit in ihrer Vision für ein nachhaltiges und gerechtes Europa Priorität einzuräumen.