Um integrative Gesellschaften zu fördern, müssen wir uns mit dem Stand der Jugendkompetenzen, den Chancen, die sie vorenthalten, und den Herausforderungen, denen sich die Jugend Europas heute gegenübersieht, auseinandersetzen, so das gesamteuropäische Diakonie-Netzwerk Eurodiaconia in einer Medienmitteilung.
Viele Herausforderungen blieben in Europa bestehen, so das Netzwerk: Die Bildungssysteme müssten inklusiver werden; der Zugang zu hochwertiger Bildung, außerschulischen und schulbezogenen Dienstleistungen sei der Schlüssel zu sozialer Integration und Beschäftigungschancen.
Darüber hinaus müssten junge Menschen in Übergangszeiten besser unterstützt werden, insbesondere solche aus benachteiligten Gruppen. Die Erfahrungen der Eurodiaconia-Mitglieder zeigten, dass Prävention und frühzeitige Unterstützungssysteme in Phasen wie dem Übergang von der Schule in den Beruf und von der Arbeit in den Beruf entscheidend seien, um Schulabbruch und Arbeitslosigkeit zu verhindern.
Auch seien mehr partizipatorische Ansätze erforderlich, um die Eingliederung von Jugendlichen auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene wirklich zu gewährleisten und umzusetzen.
Im Jahr 2023 waren gemäss Mitteilung 11,2 % der jungen Menschen im Alter von 15 bis 29 Jahren in der Europäischen Union ohne Beschäftigung, Bildung oder Ausbildung. Die Zahlen variierten stark zwischen den Mitgliedsstaaten.
Während diese Quote in Rumänien gemäss Eurodiaconia sehr hoch ist (19,3 %), haben die Niederlande die niedrigste Quote in der EU mit nur 4,8 % der Jugendlichen, die sich weder in der allgemeinen noch in der beruflichen Bildung oder in der Ausbildung befinden. In jedem einzelnen Land ist der Anteil der entsprechenden weiblichen Personen höher als der Anteil der männlichen.
Darüber hinaus seien junge Menschen, die einer Beschäftigung nachgehen, häufig mit prekären Verträgen und Arbeitsbedingungen konfrontiert, so Eurodiaconia weiter. 9,1 % der 16- bis 29-Jährigen sind demnach von Armut bedroht, obwohl sie einen Arbeitsplatz haben (im Vergleich zu 8,3 % aller Arbeitnehmer). Besonders betroffen sind gemäss Mitteilung junge Menschen in Rumänien (20 %), Bulgarien (13,9 %), Luxemburg (13,9 %) und Estland (13,5 %).