Europa erlebt Rekordzahl an Masernfällen

14. März 2025

Europa meldet laut UNICEF die höchste Zahl an Masernfällen seit über 25 Jahren. Gesundheitsexperten rufen Regierungen und Bevölkerung zu verstärkten Impfmaßnahmen und besserer Aufklärung auf.

In ihrer aktuellen Pressemitteilung berichtet das Kinderhilfswerk UNICEF von einem dramatischen Anstieg der Masernfälle in Europa. Laut den jüngsten Daten wurde im vergangenen Jahr die höchste Zahl an Infektionen seit über 25 Jahren registriert. „Dies ist ein alarmierender Trend“, heißt es in der Mitteilung. Die Organisation betont, dass besonders Kinder und Jugendliche von der vermeidbaren, aber hochansteckenden Krankheit betroffen sind.

Die Gründe für den Anstieg seien vielfältig, so UNICEF. Zwar tragen verbesserte Meldesysteme zu höheren Fallzahlen bei, entscheidend sei jedoch eine vielerorts unzureichende Impfquote. Nach Einschätzung von Gesundheitsexperten ist eine Durchimpfungsrate von mindestens 95 Prozent notwendig, um Masern effektiv einzudämmen. In einigen Ländern Europas werde dieser Wert jedoch deutlich verfehlt. UNICEF weist darauf hin, dass neben Impfmüdigkeit und Falschinformationen auch strukturelle Probleme im Gesundheitssystem eine Rolle spielen können.

In der Pressemitteilung ruft UNICEF die Regierungen dazu auf, Aufklärungskampagnen zu intensivieren und dafür zu sorgen, dass Impfangebote gerade in benachteiligten Regionen besser zugänglich werden. „Wir dürfen nicht zulassen, dass vermeidbare Krankheiten erneut zur Gefahr für Kinder werden“, zitiert UNICEF seine Sprecherin. Es gelte jetzt, die Bevölkerung umfassend über den Nutzen der Masern-Impfung zu informieren und gleichzeitig vertrauenswürdige Gesundheitsstrukturen zu stärken.

Zugleich warnt die Organisation davor, die Krankheit zu unterschätzen. Masern könnten neben schwerem Fieber und Ausschlag auch Lungenentzündungen und lebensgefährliche Komplikationen verursachen, insbesondere bei unterernährten Kindern oder solchen mit geschwächtem Immunsystem. UNICEF betont, dass jede Impfung ein Akt der Solidarität sei, der nicht nur den Einzelnen, sondern auch das gesamte soziale Umfeld schütze.

Mit diesem eindringlichen Appell hofft UNICEF, dass die europäischen Staaten ihre Impfstrategien anpassen und einen gemeinsamen Kurs einschlagen. Gerade in Zeiten wachsender Verunsicherung durch Impfgegner sei es entscheidend, medizinische Fakten klar zu kommunizieren, so das Kinderhilfswerk weiter. Schließlich, so mahnt UNICEF, gehe es hier um den Schutz der Jüngsten und Verwundbarsten in unserer Gesellschaft.