Eurodiaconia berichtet in einer aktuellen Mitteilung vom 21. Mai 2025 über die Europäische Woche der psychischen Gesundheit. „Diese Woche sei ‹European Mental Health Week 2025›, und das diesjährige Motto laute ‹Care for Mental Health | Invest in Social Rights›“, so die Meldung. Angesichts wachsender Belastungen ruft das europäische diakonische Netzwerk dazu auf, psychisches Wohlbefinden als Teil sozialer Grundrechte zu begreifen und gezielt in entsprechende Strukturen zu investieren.
Den Kern der Kampagne bilden Beispiele aus Mitgliedsorganisationen in ganz Europa. In Deutschland unterstützt das Projekt «Lebensräume» der Diakonie München und Oberbayern Familien, in denen ein Elternteil psychische Probleme hat. Durch Beratungen für Kinder und Eltern soll Selbstvertrauen gestärkt und familiärer Zusammenhalt bewahrt werden. Ebenfalls in Bayern stehen die Krisendienste der Diakonie Herzogsägmühle Betroffenen rund um die Uhr als erste Anlaufstelle offen.
Auch nördlich der Alpen entstehen geschützte Orte: In Dänemark bietet das «Children’s Café» von Kirken Skorshaer jungen Eltern mit Angststörungen einen Alltag mit Gemeinschaft und Routine; Mitarbeitende erkennen kritische Phasen frühzeitig. In Norwegen empfängt das Haraldsplass Samtalesenter ohne Wartezeit Ratsuchende zu Einzel-, Paar- oder Gruppengesprächen, verzichtet auf Aktenführung und erreicht damit Menschen, die sonst Schwellen fürchten.
Im Süden Europas setzt das Chios Day Centre der griechischen Organisation Apostoli auf psychosoziale Unterstützung für Erwachsene, darunter Migrantinnen und Migranten. In der Tschechischen Republik legt die Slezská Diakonie zwei neue Therapiegärten an, die gemäss Mitteilung «eine beruhigende Umgebung für soziale und therapeutische Angebote» schaffen.
Junge Erwachsene stehen im Fokus des finnischen VAMOS-Programms der Helsinki Deaconess Foundation. Es begleitet 16- bis 29-Jährige, die weder arbeiten noch lernen, und hilft ihnen, wieder Anschluss zu finden. In Lettland schliesslich bietet das Tageszentrum «Mēs» der Diakonija Latvia seit 2014 kostenlose Gruppenaktivitäten, kulturelle Veranstaltungen und sozialarbeiterische Begleitung für Erwachsene in Riga.
«In ganz Europa erzielen die Projekte unserer Mitglieder eine starke Wirkung, indem sie das psychische Wohlbefinden fördern und soziale Unterstützungssysteme stärken», heisst es abschliessend. Die Organisation verweist zudem auf frühere Publikationen zur Jugendgesundheit und ihre Mental-Health-Kampagne von 2023. Mit den jetzt vorgestellten Beispielen will Eurodiaconia verdeutlichen, dass Investitionen in soziale Rechte unmittelbar zur psychischen Stabilität von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen beitragen können.