Fragile Staaten weisen hohe Frühverheiratungsrate auf

15. Okt. 2024

Alle 30 Sekunden wird ein Mädchen in einem fragilen Staat frühverheiratet, so Save the Children in einem aktuellen Bericht.

Obwohl Mädchen heute freier über ihr Leben bestimmen können, sicherer aufwachsen und besser ausgebildet sind als frühere Generationen, werden ihre Rechte in vielen Ländern immer noch massiv verletzt, so Save the Children in einer Medienmitteilung.

So werde in fragilen Staaten alle 30 Sekunden ein Mädchen frühverheiratet. Acht dieser „Hotspots“ liegen laut Mitteilung auf dem afrikanischen Kontinent, angeführt von der Zentralafrikanischen Republik, dem Tschad, dem Südsudan, Somalia und Eritrea. Das geht aus dem zum Weltmädchentag veröffentlichten Global Girlhood Report 2024 von Save the Children hervor.

Die Analyse zeigt: Rund 32 Millionen Mädchen zwischen zehn und 17 Jahren leben in Ländern, die von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) als „extrem fragil“ oder „fragil“ eingestuft werden und zugleich eine hohe Frühverheiratungsrate aufweisen, so die Mitteilung. In extrem fragilen Staaten komme Frühverheiratung doppelt so häufig vor wie in Ländern mit stabilen staatlichen Strukturen.

Frühehen haben gravierende Folgen für das gesamte weitere Leben, so die Organisation. Viele Mädchen müssten die Schule abbrechen, was ihnen die Chance auf wirtschaftliche Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit nehme. Sie seien einem höheren Risiko körperlicher und sexualisierter Gewalt aussetzt. Hinzu komme ein erhöhtes HIV-Risiko und häufigere Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt bei jungen Müttern.

Dem neuen Bericht zufolge bringen in extrem fragilen Ländern fast 558.000 Mädchen – oder jedes vierte – vor ihrem 18. Geburtstag ein Kind zur Welt. Viele haben keinen Zugang zu qualitativ guter Vorsorge und Geburtshilfe.