Millionen Menschen sind auf der Flucht. Wegen der Generalmobilmachung der ukrainischen Regierung fliehen fast ausschließlich Frauen über die Grenzen, viele mit ihren Kindern, so Brot für die Welt und die Diakonie Deutschland in einer Medienmitteilung.
Die gesamte Bevölkerung in der Ukraine leide unter dem Krieg, jedoch seien Frauen und Männer unterschiedlich von den Auswirkungen betroffen. Sie seien besonders gefährdet, im Kriegsgebiet oder auf dem Fluchtweg Opfer sexualisierter Gewalt und Ausbeutung zu werden. Für sie müsse vor Ort ebenso wie auf der Flucht und in den Aufnahmestaaten dringend besondere Unterstützung sichergestellt werden. Ohne die Überwindung geschlechtsspezifischer und struktureller Gewalt und Unterdrückung werde es keine dauerhaft friedlichen Gesellschaften geben.
Untersuchungen zeigten, dass bewaffnete Konflikte die Zunahme von Gewalt gegen Frauen begünstigten. Kriegstraumata bei Soldaten könnten zu verstärkter Gewalt gegen Frauen und Kinder führen. Verschärft werde dies durch die Zementierung traditioneller Geschlechterrollen, wenn Frauen und Kinder fliehen und Männer an den Fronten zurückbleiben.
Frauen und Kinder, die in Aufnahmeländer kämen, seien vielfach traumatisiert. Sie bräuchten schnelle und unkomplizierte Hilfe, so die Mitteilung weiter. Das seien nicht nur Wohnmöglichkeiten, sondern auch Schutz vor Ausbeutung und Missbrauch und Informationen über ihre Rechte. Sie müssten schnell professionelle Unterstützung und Begleitung sowie einen unkomplizierten Zugang zu Gesundheits- und Sozialdienstleistungen erhalten.
Brot für die Welt und die Diakonie Deutschland appellieren laut Mitteilung an die deutsche Bundesregierung und die europäische Staatengemeinschaft, Organisationen in der Ukraine, die sich für die Rechte und Sicherheit von Frauen und Mädchen stark machen, finanziell und politisch zu unterstützen und einen schnellen und unbürokratischen Zugang zu psychosozialen Leistungen zu schaffen.
Der internationale Frauentag wird jährlich am 8. März begangen. Er entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen.