“G7 vor historischem Rückschritt”

28. Jun 2022

Die G7 diskutieren, doch weiter in fossile Energien zu investieren. Dies bedeutete, das in Paris vereinbarte 1,5 Grad-Limit zu begraben, so Brot für die Welt und Misereor.

Beim G7-Gipfel im deutschen Elmau werde ein historischer Klima-Rückschritt diskutiert, so die beiden Werke Brot für die Welt und Misereor in einer gemeinsamen Medienmitteilung. Dort werde darüber entschieden, ob die Staaten doch weiter international in fossile Infrastruktur investierten.

Öffentliche Gelder für neue Gasfelder im Globalen Süden seien entwicklungspolitisch und klimapolitisch unverantwortlich, wird die Präsidentin von Brot für die Welt Dagmar Pruin zitiert. Nachdem auch Deutschland während der letzten Klimakonferenz in Glasgow angekündigt habe, ab 2023 nicht mehr in fossile Energien im Ausland zu investieren, wäre ein Rückzieher ein historischer klimapolitischer Rückschritt.

Die G7 würden damit das in Paris vereinbarte 1,5 Grad-Limit begraben, so Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. Auch seien weitere Investitionen in fossile Energien entwicklungspolitisch nicht zielführend, da dies nicht die Lösung für wirtschaftliche Entwicklung im Globalen Süden sei. Mit fossilen Energien werde es nicht gelingen, hunderte von Millionen Menschen, die keinen Stromzugang hätten, aus der Energiearmut zu befreien.

Beide Hilswerke weisen auf die unkalkulierbaren Risiken hin, die durch die Erschliessung von fossilem Gas für Umwelt, Wirtschaft und die Menschen vor Ort entstünden. Stattdessen solle Geld für Erneuerbare Energien und Anpassung an die Klimakrise auf den Tisch gelegt werden.

Die europäische Energiekrise in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine dürfe kein Anlass dafür sein, das fossile Zeitalter im Globalen Süden mit Geldern der G7 zu verlängern.