HEKS stellt Vertrauenspersonen für unbegleitete Minderjährige in der Ostschweiz

Seit dem Sommer 2021 reisen viele Migrantinnen und Migranten mit dem Zug in die Schweiz ein, so das HEKS in einer Medienmitteilung. Seit Juli des Jahres hätte das Grenzwachtkorps in der Ostschweiz über 5000 Personen aufgegriffen, die illegal in die Schweiz eingereist seien.

Davon stamme die überwiegende Mehrheit aus Afghanistan. Der Grossteil seien Männer, viele von ihnen sind noch minderjährig. Sie erreichten die Schweiz mit dem Zug aus Wien, welchen sie meist zur Durchreise durch die Schweiz nutzen wollten. Am Bahnhof Buchs würden sie vom Grenzwachtkorps aufgegriffen.

Im November 2021 habe das Migrationsamt des Kantons St. Gallen die HEKS Rechtsberatungsstelle für Asylrecht Ostschweiz über die Situation bezüglich den illegal aus Österreich in die Schweiz einreisenden Personen informiert. Da ein Grossteil dieser Personen noch minderjährig sei, sei das Migrationsamt von Amtes wegen verpflichtet, ihnen individuell eine Vertrauensperson zur Seite zu stellen, so die Mitteilung

Weiter sei unbegleiteten Minderjährigen (UMA’s) vor Erlass einer Wegweisungsverfügung durch geeignete Stellen Unterstützung zu gewähren, wobei diese Stellen nicht identisch sein dürfe mit denjenigen, die für das Wegweisungsverfahren zuständig seien.

Seit Anfang 2022 ist das Bearbeitungszentrum Ochsensand in Buchs an sieben Tagen in der Woche in Betrieb. so die Mitteilung. Dank der Einsatzbereitschaft zahlreicher Mitarbeitenden der HEKS-Geschäftsstelle Ostschweiz seien von Montag bis Sonntag zwei Vertrauenspersonen vor Ort, um die UMA’s zu beraten. Die HEKS-Mitarbeitenden seien als Vertrauenspersonen ausschliesslich der Interessen der UMA’s verpflichtet. Ziel sei es, ihnen eine faire und unabhängige Beratung zu ermöglichen und sie an die Anhörungen zu begleiten.

Seit dem 3. Januar haben die HEKS-Mitarbeitenden laut Mitteilung rund 250 Erstgespräche mit UMA’s geführt. Etwa sechs Prozent von ihnen wollten ein Asylgesuch in der Schweiz stellen. Der Grossteil der Minderjährigen gäbe aber andere europäische Länder als Fluchtziel an, auch, weil sie dort Verwandte hätten.