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Indigene Völker durch Corona existenziell bedroht
Zum Tag der indigenen Völker am 9. August ruft Brot für die Welt gemeinsam mit dem ILO 169-Koordinationskreis zu ihrem Schutz auf. Die Lage beispielhaft der Indigenen im Amazonasgebiet sei alarmierend.
Die dortigen Indigenen lebten in entlegenen Gebieten ohne ausreichende medizinische Infrastruktur, ihr Immunsystem sei anfälliger für eingeschleppte Krankheiten und die Corona-Sterberate doppelt so hoch wie in der übrigen Bevölkerung, so Brot für die Welt in einer Medienmitteilung.
Brasiliens Regierung betreibe systematisch eine Politik der wirtschaftlichen Ausbeutung indigener Gebiete und lasse Goldsuchern und der Agrowirtschaft im Regenwald freie Hand. Präsident Jair Bolsonaro habe per Veto verhindert, dass der Zugang zu Trinkwasser garantiert und Hygiene- sowie Desinfektionsmittel kostenlos verteilt würden.
Weltweit gehören laut Mitteilung zwischen 350 und 440 Millionen Menschen und 6000 indigenen Völkern an. Sie verfügten über eigene Sprachen, Religionen, politische und soziale Institutionen sowie über spezifische kulturell definierte Modelle der Lebensführung. Indigene Völker zählten zu den politisch, wirtschaftlich und sozial stark benachteiligten Bevölkerungsgruppen, so Brot für die Welt.