Integrationspolitik: Städteverband legt Positionspapier vor

28. Okt 2024

Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Immigrationsland Schweiz ist die Integration zentral, so der Schweizerische Städteverband in einem Positionspapier. Insbesondere die Städte mit einem hohen Anteil an Personen mit Migrationshintergrund seien dabei zentrale Akteure und verfügten über viel Erfahrung im Bereich der Integrationsförderung.

Das Positionspapier zeige die Rolle und das Engagement der Städ­te in zentralen Bereichen und Fragestellungen in Zusammenhang mit der Integrationspolitik und -förderung auf, so der Städteverband. Daraus abgeleitet würden die wichtigsten Anliegen und Forderungen der Städte.

Bund und Kantone sollten die zentrale Rolle der Städte in der Integrationsförderung anerkennen und sich für eine gute Koordination und Zusammenarbeit mit der städtischen Ebene engagieren, heisst es in einer Meldung zum Papier. Die übergeordneten Staatsebenen müssten innerhalb ihrer Re­gelstrukturen ihre Aufgaben wahrnehmen und den Zugang für Migrantinnen und Migranten gewährleisten.

Weiter sollten diese zulassen, dass die Städte selber integrationspolitische Pilotprojekte lancieren können. Schliesslich seien Integrationshemmnisse zu beseitigen, die sich durch übergeordnete Regelungen ergäben, weil sonst die Städte einen grossen Teil der gesellschaftlichen und finanziellen Folgen tragen müssten.

Die Städte leisten in ihren Regelstrukturen einen grossen Beitrag zur Integration und bemühen sich, ihre Anlaufstellen und Angebote möglichst niederschwellig auszugestalten, so der Städteverband. Dies gelte beispielsweise im Bereich der frühen Kindheit, wo die Städte eine zentrale Rolle bei der Bereitstellung der Angebote, der Vernetzung und Abstimmung der Angebote, sowie der Schaffung von Zugängen für benachteiligte Familien spielten. Weitere zentralen Bereiche seien die Schulen und die schulergänzende Betreuung, die Quartier- und Freiwilligenarbeit und die Sozialhilfe.

Die kulturelle Teilhabe von Migrantinnen und Migranten zu stärken, erhöhe die Vielfalt des kulturellen Angebots und sei auch aus der Integrationsperspektive ein Gewinn, heisst es weiter. Der Städteverband unterstütze deshalb Bestrebungen auf interkantonaler und auf Bundesebene, die Förderung der kulturellen Teilhabe in der Kultur- und in der Integrationspolitik zu verankern und voranzutreiben.

Insgesamt dürfe das grössere Ganze nicht aus den Augen verloren werden, so der Städteverband. Integration betreffe nicht nur den Migrationsbereich. Vielmehr sei die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen an der Gesellschaft zu gewährleisten, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Lebensqualität in den Städten zu stärken und um Ausschluss sowie die daraus resultierenden Folgekosten für die Gesellschaft und die öffentliche Hand zu verhindern.