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Jugendliche: Mehr zu Fuss, weniger auf dem Velo
Kinder und Jugendliche nutzen stärker den öffentlichen Verkehr und laufen zu Fuss, dafür fahren sie weniger Velo. Trotinettes und Kickboards erfreuen sich weiter einer steigenden Beliebtheit, so neue Zahlen des Bundes.
Mehr öffentlicher und mehr Fussverkehr und markant längere Distanzen: Die Verkehrsmittelnutzung von Kindern und Jugendlichen hat sich in den letzten 20 Jahren geändert. Stark rückläufig hat sich hingegen der Veloanteil bei den 13- bis 15-Jährigen entwickelt, während die Nutzung von Minitrotinettes, Kickboards und ähnlichen Geräten leicht zugenommen hat. Dies geht aus einer neuen Analyse der Bundesämter für Gesundheit, Sport und Strassen hervor.
Beim Mobilitätsverhalten für den Schulweg gebe es beträchtliche Unterschiede zwischen den Sprachregionen, so die Bundesämter in einer gemeinsamen Medienmitteilung: In der Deutschschweiz gehen die Kinder und Jugendlichen demnach am häufigsten zu Fuss, nehmen das Velo oder den öffentlichen Verkehr. In der französisch- und italienischsprachigen Schweiz ist der Veloanteil bedeutend kleiner als in der Deutschschweiz.
Der Anteil der «Elterntaxis» auf Schulwegen sei weniger hoch als allgemein oft vermutet wird, er bewege sich nur vereinzelt im zweistelligen Prozentbereich, heisst es. Kinder zur Schule zu fahren und abzuholen, sei in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz verbreiteter als in der Deutschschweiz und komme in einkommensstarken Gemeinden und Haushalten mit mehreren Autos häufiger vor als sonst. Die Unterschiede zwischen den Sprachregionen dürften zum Teil mit den grösseren Distanzen und den kantonal unterschiedlichen Schulsystemen zu tun haben.
Die stärkere Nutzung des öffentlichen Verkehrs für den Schulweg wiederspiegele die zunehmende Zentralisierung von Schulstandorten. Das führe zu längeren Anreisewegen, die nicht mehr ausschliesslich zu Fuss oder mit dem Velo zurückgelegt werden könnten. Verstärkt werde diese Entwicklung mit auf die Schulzeiten angepassten Fahrplänen oder eigentlichen Schulbussen. Für die Velonutzung sei entscheidend, wie und wo die Velos parkiert werden könnten. In der Westschweiz und im Tessin gebe es weniger Abstellplätze als in der Deutschschweiz. Zudem sei die Qualität der Infrastruktur bei den Abstellplätzen in der Deutschschweiz höher als in den anderen Landesregionen, etwa bezüglich Diebstahlsicherung und Witterungsschutz.
Heute haben laut Bundesämtern mehr Kinder und Jugendliche ein Abonnement für den öffentlichen Verkehr als früher. Mofas, Motorräder und Autos würden weniger häufig genutzt. Zudem verfügten 2015 mit 56% deutlich weniger junge Erwachsene zwischen 18 und 22 Jahren über einen Autoführerausweis als im Jahr 2000 mit 67%. Im Alter von 27 bis 30 Jahren hätten jedoch praktisch wieder gleich viele Personen einen Autoführerschein wie früher. Es handele sich also eher um einen verzögerten Erwerb als um einen grundsätzlichen Verzicht.