Der düstere Blick in die Zukunft stehe in starkem Kontrast mit der grossen Lebenszufriedenheit der Schweizerinnen und Schweizer im Hier und Jetzt, so das Generationenhaus in einer Medienmitteilung. Fast 90 Prozent der Bevölkerung geben demnach an, mit ihrem Leben eher oder sehr zufrieden zu sein. Doch auch hier zeige sich eine klare Tendenz, so die Mitteilung: Je älter, desto zufriedener. Bei den unter 35-Jährigen ist der Anteil der Unzufriedenen demnach mit 21 Prozent am höchsten.
Über alle Altersgruppen sorgen Freundschaften und soziale Kontakte (59%), die Wohnsituation (55%) und die Gesundheit (54%) am stärksten für Zufriedenheit, heisst es weiter. Was den Schweizerinnen und Schweizern mehr als alles andere aufs Gemüt schlage, seien das Weltgeschehen und die aktuelle politische Lage (74%).
Zwei Drittel der Bevölkerung empfinden die Schweiz als gespalten – vor allem zwischen politisch links und rechts (66%), zwischen Reich und Arm (65%) oder zwischen Stadt und Land (51%), so die Mitteilung. In fast allen Bereichen nähmen junge Generationen eine stärkere Spaltung wahr als ältere. Besonders einseitig sei die Wahrnehmung eines Generationengrabens. Rund die Hälfte der unter 26-Jährigen ist demnach der Ansicht, dass in der Schweiz Jung und Alt auseinanderdriften. Bei den über 75-Jährigen sind es nur 15 Prozent.
Bei Technologiethemen, die im diesjährigen Generationen-Barometer zum ersten Mal abgefragt wurden, finden sich hingegen klare Mehrheiten über alle Altersgruppen hinweg. Fast 70 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer unterstützen ein TikTok-Verbot, auch bei den jüngsten Befragten zwischen 18 und 25 Jahren liegt die Zustimmung bei über 50 Prozent. Noch deutlicher ist die Haltung zu einem Handyverbot an Schulen, das von mehr als 80 Prozent aller Schweizerinnen und Schweizern und auch von einer Mehrheit der 18-bis 25-Jährigen befürwortet wird.
Die Erwartungen der Generation Z an die Arbeitswelt seiend ein medial oft diskutiertes Thema. Die Ergebnisse des Barometers zeigten jedoch, dass es in diesen Bereichen mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede zwischen den Generationen gebe, so die Mitteilung. Teamgeist (53%), Sinnhaftigkeit (49%) und Wertschätzung (46%) seien für alle Altersgruppen von Bedeutung. Beruflicher Erfolg werde von 57 Prozent der Befragten als wichtig erachtet – zunehmend jedoch in Form von Sinnhaftigkeit, Verantwortung und Unabhängigkeit, während traditionelle Statussymbole wie Macht und Prestige an Bedeutung verlören. Gleichzeitig wünschten sich 79 Prozent der Bevölkerung eine bessere Work-Life-Balance, und zwar besonders in der Altersgruppe der 26- bis 45-Jährigen, von der rund ein Drittel mit ihrer Work-Life-Balance unzufrieden sei. Die New-Work-Bewegung, die auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmenden fokussiert, werde – entgegen weit verbreiteter Annahmen – nicht primär von den Jungen getragen.
Erbschaften gewinnen in der Schweiz an Bedeutung – das Erbvolumen wächst stetig, ist aber ungleich verteilt, so das Generationenhaus. 69 Prozent sehen demnach Wohneigentum nur noch für Erbende als realistisch an, und 54 Prozent bezweifeln, dass auch Menschen aus ärmeren Verhältnissen Vermögen aufbauen können. Dies sei ein kritisches Signal für die soziale Mobilität. Dennoch lehnten 57 Prozent eine Erbschaftssteuer ab, insbesondere unter den älteren Generationen. Unter den 18- bis 35-Jährigen würden 61 Prozent eine Abgabe an den Staat befürworten. Das familiäre Erbe, sei es in Form von Traditionen, Werten oder dem Ansehen der Familie, werde von zwei Dritteln der Befragten eher als Bereicherung und nicht als Belastung wahrgenommen.
Für die Untersuchung hat das Forschungsinstitut Sotomo laut Mitteilung für das Generationen-Barometer 2025 insgesamt 2’754 Personen ab 18 Jahren aus der deutsch-und französischsprachigen Schweiz befragt und die Antworten ausgewertet. Die Ergebnisse seien statistisch gewichtet und somit repräsentativ für die sprachlich integrierte Wohnbevölkerung, heisst es.