Der internationale Aktionstag “No Hitting Day” erinnert jährlich am 30. April daran, dass Gewalt in der Erziehung keinen Platz hat, so Kinderschutz Schweiz in einer Medienmitteilung. Noch immer erlebe fast die Hälfte der Kinder in der Schweiz zu Hause Gewalt. Dies zeigten aktuelle Zahlen der Universität Freiburg im Auftrag von Kinderschutz Schweiz. Die Anwendung von körperlicher und/oder psychischer Gewalt sei nie eine Alternative. Kinderschutz Schweiz hat hierfür das Plüschmönsterli Emmo entwickelt, welches den Kindern eine Stimme gibt. Mit Emmo können Kinder zeigen, wie es ihnen geht und es hilft Eltern, emotionale Situationen zu erkennen, bevor diese eskalieren, so die Mitteilung.
Erst 25 Jahre nach der Ratifizierung der UNO-Kinderrechtskonvention beauftragte das Parlament Ende 2022 mit der Annahme der Motion von Nationalrätin Christine Bulliard den Bundesrat, eine Gesetzesvorlage zur Verankerung der gewaltfreien Erziehung im ZGB zu erarbeiten, so Kinderschutz Schweiz. Der Bundesrat wolle einen entsprechenden Entwurf noch in diesem Jahr vorlegen. Kinderschutz Schweiz werde zum Vorschlag des Bundesrates Stellung nehmen, den politischen Prozess weiterhin begleiten und eine Erziehung ohne Gewalt mit Präventions- und Sensibilisierungsmassnahmen fördern.
Damit der neue Artikel im ZGB zu weniger Gewalt in der Erziehung führe, müsse er vermittelt werden. Fachpersonen, die mit Kindern arbeiten oder mit Erziehungsberechtigten in Kontakt kommen, können Fragen rund um den neuen Artikel an der nationalen Fachtagung «gewaltfrei erziehen!» von Kinderschutz Schweiz diskutieren. Der Anlass findet am 31.10.2023 im Berner Generationenhaus statt.