Kirchen für obligatorisches Schulfach Religionen

27. Sep 2022

In ihrer Vernehmlassungsantwort zur Maturitäts-Anerkennungsverordnung fordern die vier Landeskirchen den Verbleib einer kompetenten Bildung in Religion. Dies diene dem gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Die Kirchen stellten sich grundsätzlich hinter die Ausrichtung der Bildungsziele und Strategien, die in der Maturitäts-Anerkennungsverordnung definiert seien, so die Evangelisch-reformierte Schweiz, die Christkatholische Kirche Schweiz, die Schweizer Bischofskonferenz und die Römisch-katholische Zentralkonferenz in einer gemeinsamen Medienmitteilung.

So solle die geistige Offenheit und die Fähigkeit zum kritischen Denken und selbständigen Urteilen gefördert werden, sowie die Intelligenz, Willenskraft und Sensibilität in ethischen und musischen Belangen und die physischen Fähigkeiten. Hier sähen die Kirchen auch die Begründung eines Grundlagenfachs Religionen, da es die genannten Fähigkeiten fördere.

Ein solches Grundlagenfach schaffe die Voraussetzungen, um religiösen, ethischen und philosophischen Fragen den Stellenwert zu geben, den sie verdienten, und um Maturandinnen und Maturanden zu existentiellen Fragen herauszufordern und anzuregen. Der Austausch über Religion diene der Dialogfähigkeit, dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und der Stärkung der Zivilgesellschaft.

Die Kirchen verwiesen laut Mitteilung auf die kulturelle und gesellschaftliche Relevanz von Religionsgemeinschaften. Ausserdem leiste der Unterricht einen unverzichtbaren Beitrag, dass junge Menschen kompetent mit Ethik und gelebter Moral, Freiheit und Verbindlichkeiten, Kritik und erhobenen Geltungsansprüchen umgehen könnten. Der Bilungsprozess wirke zudem der Gefahr durch fundamentalistische Tendenzen entgegen.

Die Kirchen fordern, dass in der Maturitäts-Anerkennungsverordnung das Fach Religionen eigenständig oder in Kombination mit Philosophie für alle Schülerinnen und Schüler in allen Kantonen als obligatorisches Grundlagenfach vorgesehen wird. Sie begrüssen zudem, dass das Schulfach neu als Schwerpunktfach angeboten werden kann.