Der Arbeitsplatz mit 133 und der Bildungsbereich mit 116 Fällen seien, wie bereits im Vorjahr, die am meisten tangierten Lebensbereiche, so die Mitteilung. Die Häufung von Meldungen im Bildungsbereich sei auf eine stärkere Sensibilisierung von direkt betroffenen Schülerinnen und Schülern und ihrer Angehörigen zurückzuführen, aber auch Bildungsinstitutionen setzten sich aktiver mit rassistischen Vorfällen auseinander.
Weitere stark betroffene Bereiche sind laut Mitteilung die Verwaltung mit 96, die Nachbarschaft und das Quartier mit 82 sowie öffentliche Angebote von Privaten mit 67 dokumentierten Vorfällen.
Anti-Schwarzer Rassismus mit 276 sowie Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit mit 275 Nennungen seien die am häufigsten genannten Diskriminierungsmotive. Läge einer Meldung eines dieser beiden Motive zugrunde, äussere sich dies meistens durch Benachteiligung, Beschimpfung und herabwürdigende Behandlung.
Daneben verzeichne das Beratungsnetz auch 47 Fälle von Feindlichkeit gegen Menschen aus dem arabischen Raum sowie 44 Meldungen in der Kategorie antimuslimischer Rassismus. Feindlichkeit gegen Menschen aus dem asiatischen Raum weist 40 Meldungen auf. Die Dunkelziffer von rassistischen Vorfällen in der Schweiz bleibe jedoch auch im Jahr 2022 hoch, so die Mitteilung.
Mit Fallbeispielen zeige der aktuelle Auswertungsbericht, wie ideologische Einstellungen und oft unbewusste Haltungen sowie unsichtbare Strukturen, Prozesse und Praktiken Menschen auf verschiedenste Weise benachteiligten. Das Beratungsnetz appelliere an Arbeitgebende, Organisationen, Bildungsinstitutionen und Verwaltungsstellen, sich mit den Mechanismen auseinanderzusetzen, die Vorfälle rassistischer Diskriminierung begünstigen, und Gegenmassnahmen zu ergreifen.