Das Welternährungsprogramm WFP könnte angesichts steigender Nahrungsmittelpreise und fehlender Finanzmittel bald gezwungen sein, seine Ernährungshilfe weiter zu reduzieren, so Brot für die Welt in einer Medienmitteilung. So hätten im Jemen bereits Essensrationen gekürzt werden müssen. Dramatisch sei auch die Lage am Horn von Afrika und in Afghanistan.
Aufgrund der Corona- und der Klimakrise seien die Anforderungen bereits in den Vorjahren deutlich gestiegen. Nun verschärfe der Ukraine-Krieg die schwierige Situation für viele Länder im Globalen Süden zusätzlich. Die Klimakrise habe nichts an Dringlichkeit eingebüßt und auch die Folgen der Corona-Krise seien bei weitem noch nicht überstanden, so die Mitteilung.
Das WFP veranschlage seinen Bedarf für 2022 auf 19,5 Milliarden US-Dollar, damit es nicht zu einem steilen Anstieg der Zahl der Hungertoten komme. Je nach dem, wie sich die Lebensmittel- , Dünger- und Energiepreise weiter entwickele, könnten mehr Mittel nötig sein. Die bisherigen Zusagen deckten mit etwas mehr als 9 Milliarden US-Dollar nur knapp die Hälfte des voraussichtlichen Bedarfs.
Es brauche deutlich mehr Mittel für die Not- und Übergangshilfe, um einen steilen Anstieg der Zahl der Hungertoten zu verhindern. Darüber hinaus müssten aber auch die Mittel für eine nachhaltige Landwirtschaft und Fischerei erhöht werden, um die Abhängigkeit vieler Entwicklungsländer von Lebensmittelimporten zu verringern.
Brot für die Welt veröffentlichte die Mitteilung vor dem Hintergrund, dass der Etat des deutschen Bundesentwicklungsministeriums und derjenige der Humanitären Hilfe im Ausland zurückgehen sollen.