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“Missbrauch und Grenzverletzungen haben in der Kirche keinen Platz”
Auch die reformierte Kirche sei nicht vor Missbrauch und Grenzverletzungen gefeit, so die Evangelischen Frauen Schweiz EFS. In einem Grundsatzpapier stellen sie sieben zentrale Werte für eine Kirche ohne Missbrauch vor.
Für die Evangelischen Frauen Schweiz gehöre es zu den unveräusserbaren Grundsätzen der Kirche, dass Missbrauch und Grenzverletzungen keinen Platz haben, heisst es in dem Grundsatzpapier. Dazu brauche es das genaue Hinsehen aller und gegenseitige Unterstützung auf allen Ebenen.
So setzten sich die EFS für eine Kirche ein, die für alle Mitglieder ein sicherer Ort sei. Niemand solle in der Kirche befürchten müssen, Opfer von sexualisierter Gewalt zu werden. Ebenso sei es nicht tolerabel, das Einzelne aufgrund ihres Geschlechts oder anderer Merkmale herabgesetzt und verletzt würden.
Weiter setze man sich ein für eine Kirche, die von gegenseitiger Achtung geprägt sei und diese in allen ihren Beziehungen lebe. Die jeweils individuellen Grenzen müssten konsequent respektiert werden. Alle Mitglieder müssten gleich wertgeschätzt werden, unabhängig davon, ob sie eine theologische Ausbildung genossen hätten oder nicht. Alle Gläubigen hätten Zugang zu Gott und bräuchten dazu keine Vermittlerperson.
Kirchliche Gremien und Ämter sollen paritätisch auf die Geschlechter verteilt sein, so das Papier. Macht solle nicht in einzelnen Händen konzentriert werden, Verantwortung müsse gemeinsam getragen werden.
Die EFS setzten sich für eine Kirche ein, die Missbräuche verhindere, konsequent aufdecke und verfolge. Dazu brauche es auf allen Ebenen Menschen, die hinschauten, Probleme ansprächen und sich trauten, sexualisierte Gewalt aufzudecken.