Mit dem Begegnungsmobil unterwegs zu den Menschen

Mit dem Begegnungsmobil unterwegs zu den Menschen

Der soziale Treffpunkt b´trifft in Bütschwil im Unteren Toggenburg erhält ein Begegnungsmobil. Damit soll unterwegs Einsamkeit und Isolation vorgebeugt werden. Das Projekt wird neu durch die Stiftung fondia unterstützt.

In einem Beziehungsnetz, das ermutigt, wieder Orientierung im eigenen Leben finden: so hilft der soziale Treffpunkt b´trifft in Bütschwil ratsuchenden Menschen in herausfordernden Situationen.

In der Gaststube, beim Bezug von Secondhandkleidern oder bei der Lebensmittelabgabe entstehen Kontakte, die zu gemeinsamem Tun führen. Aktivitäten, die gut tun, die sinnvoll sind, und dem Alltag eine Struktur geben.

Menschen in schwierigen finanziellen Situationen sind hier genauso angesprochen wie Asylsuchende. Der Randständigkeit entgegenwirken, das ist das Ziel des Treffpunkts in der Bahnhofstrasse in Bütschwil im Unteren Toggenburg.

So erhalten Arbeitssuchende zweimal pro Woche Unterstützung bei Bewerbungsschreiben und Lebensläufen. Auch helfen die Freiwilligen beim Ausfüllen von Formularen, bei amtlicher und bei privater Korrespondenz.

Mit dem Begleitangebot Zämä-Wachse für Geflüchtete und Einheimische setzt das Projekt dort an, wo Geflüchtete in einer Gemeinde neu ankommen und sich orientieren und einleben müssen. Sie erhalten Hilfe zur Selbsthilfe in der Alltagsbewältigung und der Orientierung im Zusammenleben vor Ort.

Ganz aktuell möchte das Projektteam um die Leiterin Sylvia Suter ein Begegnungsmobil einrichten. Das Programm will helfen, Kontakte zu ermöglichen. Mit dem Unterwegssein des Mobils leiste man einen Beitrag gegen Isolation und Vereinsamung, heisst es im Projektbeschrieb des jüngst von fondia unterstützten Projektes.

So könne das Mobil als Stand an einem Markt, Dorffest oder an einem kirchlichen Anlass eingesetzt werden. Man erhoffe sich, dass mittelfristig Dorfzusammenhalte und Nachbarschaften vermehrt gepflegt würden.

Man stehe als Gesellschaft vor einer Situation, die man nie habe üben können. Einsamkeit und Isolation seien auf dem Vormarsch, so der Projektbeschrieb. Der Kontrollverlust über den Alltag könne aus dem Gleichgewicht bringen. Viele Menschen sehnten sich danach, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.

Um Menschen wieder möglichst unbelastet und auf unkomplizierte Weise treffen zu können, sei es hilfreich, neue Begegnungsmöglichkeiten nahe bei den Wohnorten der Menschen zu schaffen, um sich spontan mit einer diakonisch tätigen Person unterhalten und sich mit anderen Menschen vernetzen zu können. Dies soll das Begegnungsmobil leisten.

Diakonie finde ausserhalb der Kirchenräume statt und bewege sich in den Dörfern und Weilern, heisst es weiter. Das Begegnungsmobil soll unterwegs zu den Menschen des Unteren Toggenburg sein. Man wolle ansprechen und neugierig machen, indem man mit unterschiedlichen Aktionen überrasche.

„Im persönlichen Gespräch nehmen wir wahr, wo Diakonie nötig ist, was die Menschen beschäftigt, was sie freut und woran sie leiden. Wir wollen offen sein für das, was uns entgegenkommt und praktische Diakonie vermitteln oder selber leisten“, so der Projektbeschrieb.

„Früher traf man sich am Abend in der Nachbarschaft auf einer Sitzbank unter einer Linde. Zu solchen kleinen Begegnungen und Gesprächen will das Begegnungsmobil animieren, um niederschwellig Kontakte zu vermitteln. Zudem können lokale Veranstaltungen zu bestimmten Themen durchgeführt werden, um zu informieren, Menschen miteinander zu vernetzen und somit einen Beitrag zu einer verbesserten Lebensqualität zu leisten.“

Mit dem Diakonie-Begegnungsmobil sei ein neuer Zugang zu Menschen zu erwarten. Es soll fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders der Kirchgemeinden sein. Neben spontanen Ausfahrten sollen mindestens zehn Anlässe pro Jahr besucht oder eigens angeboten werden.
Im Vorhinein seien die Politischen Gemeinden sowie die Kirchgemeinden befragt worden. Alle seien der Meinung gewesen, es sei wichtig, aktiv auf Menschen zuzugehen, Kontakte zu fördern und zu versuchen, die täglichen Herausforderungen gemeinsam zu lösen.

Letztendlich bleibe das Projekt Begegnungsmobil ein ergebnisoffenes Experiment, welches wertvolle Erfahrungswerte mit sich bringen werde.