Wenn Nachbarn Nachbarn helfen
Wer in Schweizer Städte blickt, sieht dicht bebauten Wohnraum. Zwar strahlen ufernahe Villenreihen gern in Werbeprospekten, der Normalfall jedoch heisst Mehrfamilienhaus. Und damit Nachbarn.
Eine aktuelle Studie der Universität Zürich zeigt nun, dass Nachbarschaftskontakte einen positiven Einfluss auf die Zufriedenheit mit der Wohnsituation haben. Die Wissenschaftler rund um den Soziologen Alexander Seifert interessiert hier besonders die Situation älterer Menschen.
Material
Personen über 60 Jahre wohnen durchschnittlich 30 Jahre in derselben Wohnung. Stadtquartiere funktionierten wie kleine Dörfer, so der Wissenschaftler. Ältere Menschen seien sehr quartierbezogen und würden bei einem Umzug gerne in ihrem Quartier bleiben. Soziale Kontakte sind laut Untersuchung sehr wichtig für das Empfinden von Zufriedenheit und Lebensqualität, noch wichtiger als bauliche Aspekte oder die Verkehrsanbindung.

Nun will das Team um Seifert herausfinden, wie sich ältere Menschen in ihrem Alltag bewegen. Einerseits geht es um die eigene Einstellung zur Nachbarschaft. Andererseits steht die Nachbarschaftlichkeit im Zentrum. Dazu zählt die Frage nach der Häufigkeit von Kontakten. Auch die äusserlichen Gegebenheiten sind von Interesse, darunter die Frage, wie oft ältere Menschen etwa Sitzbänke an öffentlichen Plätzen nutzen und auf welche Barrieren sie treffen

Einer der Forschungsschwerpunkte der Dozentur für Diakoniewissenschaft der Universität Bern ist die Diakonie als helfendes Handeln, wie sie sich kontextuell eingebunden in den Sozialraum Urbanität von Quartier und Stadtteil darstellt.