Die Migration birgt viele Gefahren, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Terre des hommes Lausanne hat in Zusammenarbeit mit dem Mixed Migration Centre, Helvetas und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit die Risiken untersucht, denen junge Migrierende in west- und nordafrikanischen Städten ausgesetzt sind, heisst es in einer Medienmitteilung.
Immer mehr Jugendliche in Westafrika migrieren, um der Armut zu entkommen. Die meisten von ihnen bleiben laut Mitteilung in der Region und ziehen in Städte, die ihnen mehr Entwicklungschancen versprechen. Zwar gebe es dort tatsächlich mehr Arbeitsmöglichkeiten, doch seien junge Menschen, insbesondere Mädchen, häufig Vergewaltigungen, Diskriminierung, Ausbeutung und Zwangsarbeit ausgesetzt.
Die Studie ergab gemäss Mitteilung, dass Frauen mehr Risiken für ihr Geschlecht wahrnehmen, während junge Männer das Gegenteil empfinden. Die Geschlechter unterscheiden sich demnach auch in ihrer Wahrnehmung spezifischer Risiken. So sähe die Mehrheit der befragten Frauen und Mädchen eher sexuelle Gewalt und Ausbeutung als Bedrohung an, während die befragten jungen Männer körperliche Gewalt als die grösste Gefahr wahrnähmen.
Terre des hommes trage aktiv zum Schutz von Kindern und Jugendlichen während ihrer Reise und an ihrem Zielort bei, heisst es weiter. Die Organisation biete Unterstützung durch Sozialarbeitende und stelle Unterkünfte zur Verfügung. Dort hätten die Kinder Zugang zu medizinischer Versorgung, psychosozialer Unterstützung, Kleidung, Lebensmitteln und Hygienesets. Sie könnten auch mit Gastfamilien in Kontakt gebracht werden.
In Transitzonen, in denen keine Sozialarbeitende anwesend seien, informierten die mobilen Teams von Terre des hommes die Kinder und Jugendlichen über mögliche Risiken auf ihren Migrationsrouten wie Zwangsarbeit oder Menschenhandel, so die Mitteilung, und zeigten ihnen, wie sie Unterstützung erhielten.