Noch immer verschwinden Menschen gewaltsam und spurlos

2. Sep 2022

Zum Internationalen Tag des gewaltsamen Verschwindenlassens fordert Brot für die Welt, dass Staaten ihrer Bürgerinnen und Bürger vor Verschwindenlassen schützen.

Weltweit verschwinden jeden Tag Menschen spurlos, so Brot für die Welt in einer Medienmitteilung. Sie würden verhaftet oder entführt, an geheimen Orten gefangen gehalten, oft gefoltert oder getötet. Für die Angehörigen der Opfer sei Verschwindenlassen auch deshalb besonders grausam, da bewusst keine Spuren hinterlassen würden und sie daher oft viele Jahre in Ungewissheit lebten.

Die Hintergründe gewaltsamen Verschwindenlassens seien vielfältig. So wollten sich repressive Regime kritischer Opposition entledigen. Neben Regierungskritikern seien derzeit auch Menschen auf der Flucht besonders gefährdet. Sie flöhen oft unter prekären Bedingungen und hätten keinen rechtlichen Schutz.

Die weltweit immer restriktivere Flüchtlings- und Migrationspolitik, geprägt von Inhaftierungen, illegalen Pushbacks oder Einreiseverweigerungen und immer gefährlichere Fluchtrouten erhöhten das Risiko weiter.

Im Sinne des „Internationalen Abkommens zum Schutz aller Personen vor dem Verschwindenlassen“ bedeutet Verschwindenlassen „die Festnahme, den Entzug der Freiheit, die Entführung oder jede andere Form der Freiheitsberaubung durch Bedienstete des Staates oder durch Personen oder Personengruppen, die mit Ermächtigung, Unterstützung oder Duldung des Staates handeln, gefolgt von der Weigerung, diese Freiheitsberaubung anzuerkennen, oder der Verschleierung des Schicksals oder des Verbleibs der verschwundenen Person, wodurch sie dem Schutz des Gesetzes entzogen wird.“

Anlässlich des 30. August heben die Vereinten Nationen auch die weltweite Gefahr von Familienangehörigen verschwundener Menschen, Menschenrechtsverteidigerinnen und öffentlichen Bediensteten hervor, die sich gegen das Verschwindenlassen einsetzen, so Brot für die Welt.