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Nur drei Prozent der Menschen leben uneingeschränkt frei
Weltweit leben nur noch 260 Millionen Menschen in uneingeschränkter Freiheit. Drei Prozent der Weltbevölkerung – ein Prozent weniger als im Jahr zuvor. Frauen sind besonders betroffen. Zahlen aus dem dritten Altas der Zivilgesellschaft von Brot für die Welt und Civicus.
Mehr als zwei Drittel der Menschen leben demnach in Staaten mit unterdrückter oder geschlossener Zivilgesellschaft. Besonders dramatisch ist die Situation für Frauen und Frauenrechtsorganisationen, so Brot für die Welt in einer Medienmitteilung. Frauen würden überproportional häufig Opfer von Gewalt bis hin zur politisch motivierten Ermordung. Die Diskriminierung gehe weiter, wenn Morde dann als Beziehungstat und nicht als politisch motivierte Angriffe gegen Frauen erfasst und verfolgt würden.
Die Daten für den Atlas basieren laut Mitteilung auf Erhebungen von CIVICUS, einem weltweiten Netzwerk für bürgerschaftliches Engagement, und der Auswertung verschiedener Quellen und Indizes, beispielweise zur Rede- oder Versammlungsfreiheit.
CIVICUS unterteilt nach eigenen Aussagen die Freiheitsgrade einer Gesellschaft in fünf Kategorien: offen, beeinträchtigt, beschränkt, unterdrückt und geschlossen. Nur 43 Staaten wird der Handlungsraum der Zivilgesellschaft „offen“ zugesprochen, darunter die Schweiz und Deutschland. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind Australien und Malta aus dieser Kategorie abgerutscht. Somit gilt in 42 Staaten (2019: 40) der Handlungsraum als „beeinträchtigt“, darunter EU-Mitgliedsstaaten wie Österreich, Italien, Frankreich und Polen. 49 Staaten (2019: 53) „beschränken“ den Handlungsraum der Zivilgesellschaft, so auch weiterhin Ungarn und der EU-Beitrittskandidat Serbien. „Unterdrückt“ wird die Zivilgesellschaft in 38 Ländern (2019: 35), in diesem Jahr zählt dazu Indien mit seinen etwa 1,3 Milliarden Einwohnern. In 24 Staaten (2019: 23) ist der Raum für zivilgesellschaftliche Akteure „geschlossen“, darunter China, Ägypten und der Sudan.
Der Stand der Frauenrechte und die Bemühungen, diese zurück zu drehen, sei thematischer Fokus des Atlas 2020. Dabei seien es weltweit häufig Frauen, die Entwicklungs- und Versöhnungsprozesse tragen und positive Veränderungen anstossen, so die Mitteilung. Zur Analyse der Situation in einzelnen Ländern würden Partnerinnen von Brot für die Welt aus Brasilien, Sudan, Indonesien, Zentralamerika, Armenien und Uganda portraitiert.