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Österreichische Hilfsorganisationen fordern mehr Budget für humanitäre Hilfe

Aug. 21, 2019 | Archiv, Management und Finanzen

60 Millionen Euro für die Mittel des Auslandskatastrophenfonds statt nur 23 fordern Hilfsorganisationen von der österreichischen Bundesregierung. Sie verweisen unter anderem auf die höheren Ausgaben der Schweizer Regierung.

Österreichs Hilfsorganisationen appellieren an die politisch Verantwortlichen, die Budgetmittel für die humanitäre Hilfe deutlich zu erhöhen, wie unter anderem die Diakonie Österreich mitteilt. 2018 betrugen die Mittel 23 Millionen Euro. Gefordert wird eine Erhöhung auf 60 Millionen. Hinter der Forderung steht die AG Globale Verantwortung, Dachverband von 35 humanitären und entwicklungspolitischen Organisationen in Österreich. Auch die Diakonie ist Teil der AG.

Die Ausgaben der österreichischen Bundesregierung für Werbung betrugen im vergangenen Jahr laut Mitteilung 45 Millionen Euro und damit fast das doppelte der humanitären Hilfe. Für Parteienfinanzierung sei mit 62 Millionen Euro zudem beinahe das Dreifache aufgewendet worden. Weltweit seien rund 142 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. 

Andere Länder leisteten wesentlich mehr humanitäre Hilfe als Österreich, so die Meldung. Die Schweiz habe 2018 etwa 293 Millionen Euro bereitgestellt, Dänemark 304 Millionen und Deutschland gar 2 Milliarden Euro. Im beginnenden Wahlkampf sei die humanitäre Hilfe zudem kein Thema.

Sinnvoll wäre ausserdem, nicht nur nach Katastrophen zu helfen, sondern diese bereits zu verhindern. Ein Fonds, aus dem Projekte zur Katastrophenvorsorge finanziert werden könnten, wäre deshalb humanitär als auch ökonomisch sinnvoll. Hilfsmassnahmen kosteten das vier- bis achtfache von Prävention.