Das Organisationskomitee von Paris 2024 habe sich verpflichtet, die ersten inklusiven und nachhaltigen Spiele anzubieten, um Lösungen für eine Welt mit 3 Nullen zu finden: 0 Arbeitslosigkeit, 0 Armut, 0 Netto-Kohlenstoffemissionen, so der gesamteuropäische Diakonie-Dachverband Eurodiaconia in einer Medienmitteilung.
Man erkenne die Anstrengungen an, die im Hinblick auf die Ökologie und die Einbeziehung von Strukturen der Sozial- und Solidarwirtschaft bei der Vorbereitung der Veranstaltung unternommen worden seien. Gleichzeitig müsse der Preis hervorgehoben werden, den die schwächsten Pariser zahlen müssten, darunter Obdachlose, Menschen, die auf ihre Legalisierung warteten, ausländische Studenten und ältere Menschen, heisst es weiter.
So seien im vergangenen Jahr soziale Räumungen organisiert, um obdachlose Personen (darunter Migranten ohne Papiere, einschließlich Asylbewerber und unbegleitete Minderjährige) von den Straßen und öffentlichen Plätzen der Hauptstadt zu entfernen, so Eurodiaconia. Sie seien mit Bussen in andere Regionen geschickt und aus ihren Nachbarschaftsnetzwerken und Pariser Nothilfestrukturen herausgerissen worden. Besonders seien schutzbedürftige Familien betroffen, da ihre Kinder wieder einmal ihre Schulen und Freunde zurücklassen mussten. Viele der Betroffenen kehrten nach Beendigung der Notunterkunft aus eigener Kraft in die Region Paris zurück, da es in den ländlichen Gebieten an Möglichkeiten mangele.
Durch die Umsiedlung von Menschen in prekären Situationen wollten die staatlichen Behörden und die Stadt Paris die Armut verbergen und der Weltöffentlichkeit ein idealistisches Bild der Hauptstadt präsentieren, so die Mitteilung. Dieser Ansatz missachte die Rechte der von Obdachlosigkeit betroffenen Menschen und habe schwerwiegende Folgen für ihr tägliches Leben, da er keine tragfähigen Alternativen und langfristigen Lösungen biete.
Darüber hinaus hätten die Olympischen Spiele zu Einschränkungen beim Zugang zu öffentlichen Räumen geführt, was sich unverhältnismäßig stark auf die schwächsten Bevölkerungsgruppen auswirke, insbesondere auf ältere Menschen und Menschen ohne digitale Kenntnisse und Smartphones. Diese Maßnahmen in Verbindung mit den gestiegenen Kosten für öffentliche Verkehrsmittel hätten den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen erschwert und die von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffenen Menschen weiter marginalisiert, so Eurodiaconia.