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Organisationen fordern besseren Schutz der Rechte von Menschen auf der Flucht
Die Lebensbedingungen der Flüchtlinge auf Lesbos entsprechen nicht einmal den internationalen Mindeststandards für humanitäre Krisen, so Oxfam und der Griechische Flüchtlingsrat.
Ein neuer Bericht der beiden Organisationen analysiere, welche Auswirkungen die Weigerung der EU-Länder, Asylsuchende innerhalb Europas umzusiedeln, auf die Situation in Griechenland habe, heisst es in einer gemeinsamen Medienmitteilung. Die EU-Mitgliedsstaaten kämen ihren Verpflichtungen nicht nach.
Zwar habe Griechenland mit Unterstützung der EU die Situation in den Flüchtlingslagern zuletzt teilweise verbessert. So teilten sich in Mavrovouni mittlerweile 47 Menschen eine Warmwasserdusche, nicht mehr 7.600 wie vor einigen Wochen. Doch weiterhin stünden 21 Menschen nur eine Toilette zur Verfügung, was nicht den Mindeststandards entspreche, die für internationale Hilfseinsätze in humanitären Krisen und Katastrophen anwendbar seien, so die Organisationen.
Oxfam und GCR analysierten zudem den Vorschlag der EU-Kommission für die Neuordnung der Migrations- und Asylpolitik, insbesondere im Hinblick darauf, ob der Umgang mit Geflüchteten künftig solidarischer innerhalb der EU organisiert werde. Die Pläne böten jedoch keine Lösungen für die Probleme, die zu den menschenunwürdigen Zuständen auf den griechischen Inseln geführt hätten.
Die Corona-Pandemie hätte zudem zuletzt viele zusätzliche Probleme geschaffen: Familienzusammenführungen könnten nicht stattfinden und eingeschränkte Öffnungszeiten der griechischen Behörden sowie Ausgangssperren für Geflüchtete verlangsamten die Bearbeitung von Asylanträgen. Zudem würde der Zugang zu rechtlichem Beistand stark eingeschränkt.