Zum Auftakt der internationalen Agrarministerkonferenz (Global Forum for Food and Agriculture, GFFA), die auf Einladung Deutschlands in Berlin stattfindet, weisen die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft AbL, Brot für die Welt, FIAN und INKOTA in einer Medienmitteilung darauf hin, dass immer mehr Ackerland von Finanzinvestoren aufgekauft und für nachwachsende Rohstoffe und industrielle Zwecke genutzt wird.
In vielen Ländern sei der Trend zum Landgrabbing ungebrochen, zum Beispiel in Mosambik. Investoren hätten in den vergangenen Jahren hunderttausende Hektar Land gekauft. Land, das jetzt Konzerne und nicht mehr Bäuerinnen und Bauern bewirtschafteten. Land, auf dem häufig keine Lebensmittel mehr angebaut würden, sondern Energiepflanzen für Industrie und Verkehr, obwohl viele Menschen noch immer hungerten.
Die Organisationen appellieren an die Agrarministerinnen und Agrarminister, Maßnahmen gegen die Verdrängung von Bäuerinnen und Bauern zu beschließen. Mit den ‚Land-Leitlinien der FAO‘ liege die völkerrechtliche Grundlage vor. Die Stärkung der bäuerlichen Landwirtschaft solle im Abschlusscommuniqué verankert werden. Mit den Land-Leitlinien habe der Welternährungsausschuss 2012 die Grundlage für eine menschenrechtskonforme Landpolitik verhandelt und einstimmig beschlossen.
Land müssd zuallererst die Menschen ernähren. Ohne Bäuerinnen und Bauern, ohne ein breites Angebot an guten und erschwinglichen Nahrungsmitteln, werde man den Hunger nicht überwinden. Wenn die Nahrungsmittelerzeugung verdrängt werde, weil Aktienfonds, Investoren oder Pensionskassen Land für Renditen nutzten, nehme der Hunger zu.
Die Vereinten Nationen haben 2018 eine Bauernrechtserklärung (UNDROP) verabschiedet. Darin werde der Beitrag von Bäuerinnen und Bauern zur Ernährungssicherheit anerkannt. Weltweit warteten Bäuerinnen und Bauern ungeduldig darauf, dass endlich ein globaler Prozess gestartet werde, der diese Erklärung umsetze, so die Mitteilung. Dazu wünsche man ein Signal der Agrarministerkonferenz.