Aktuelles
Rassistische Diskriminierung ereignet sich am Arbeitsplatz
Fremdenfeindlichkeit, Rassismus gegen Schwarze und Muslimfeindlichkeit waren 2020 die meist genannten Motive dokumentierter rassistischer Diskriminierung. Die meisten Fälle ereigneten sich am Arbeitsplatz und in der Nachbarschaft.
572 Fälle rassistischer Diskriminierung hat das Beratungsnetz für Rassismusopfer für das Jahr 2020 ausgewertet, heisst es in einer Medienmitteilung der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus EKR.
Der Arbeitsplatz ist demnach mit 95 gemeldeten Beleidigungen, abschätzigem Verhalten oder Ungleichbehandlungen der am stärksten betroffene Lebensbereich. In 72 Beratungsfällen seien rassistische Vorfälle in der Nachbarschaft oder im Quartier registriert.
Die Corona-Einschränkungen des öffentlichen Lebens hätten die Diskriminierungsvorfälle in den privaten Bereich, besonders auf die Nachbarschaft, verlagert, heisst es weiter. Das häufigste Diskriminierungsmotiv sei mit 304 Fällen die Ausländer- oder Fremdenfeindlichkeit gewesen, gefolgt von Rassismus gegen Schwarze mit 206 und Muslimfeindlichkeit mit 55 Meldungen.
In jedem vierten Beratungsfall hätten die Beratungsstellen eine Mehrfachdiskriminierung festgestellt. Am häufigsten sei ein Zusammenwirken rassistischer Diskriminierung mit Diskriminierung aufgrund des Rechtsstatus, des Geschlechts und der sozialen Stellung genannt worden.
Neu werden laut Mitteilung Fälle, bei denen ein rassistisches Motiv nicht ausgeschlossen werden könne, als Fälle rassistischer Diskriminierung ausgewertet. Dank dieser Anpassung würden Vorfälle des Alltagsrassismus und im privaten Bereich besser Rechnung getragen. Aufgrund dieser Neuerung vergleicht der Bericht keine Vorjahreszahlen.