Reformierte Kirche Graubünden veröffentlicht Schutzkonzept gegen Grenzverletzungen

23. Aug 2022

Das neue Konzept zum Schutz der persönlichen Integrität soll die Prävention stärken sowie Vorgehen und Anlaufstellen für den Fall von Grenzverletzungen in der Landeskirche definieren.

Ziel sei der Schutz der Mitarbeitenden und aller, die bei kirchlichen Aktivitäten mitmachten, so die Landeskirche laut Medienmitteilung. Kirchliche Tätigkeiten lebten von Beziehungen und respektvoller Nähe. Das sei Chance und Risiko zugleich. Es könnten dabei Abhängigkeiten entstehen und bewusst oder unbewusst Grenzen überschritten werden.

Zur Anwendung kommen soll das Konzept in der Kantonalkirche und den Kirchgemeinden. Diskriminierungen, persönliche Angriffe, Mobbing, sexuelle Übergriffe und Gewalt würden nicht akzeptiert. Es gehe um eine Kultur des Hinschauens und um einen sorgsamen Umgang mit Risikosituationen.

Sollte sich dennoch ein Vorfall ereignen oder ein Verdacht darauf bestehen, schreibt das Konzept laut Mitteilung vor, wie die Opfer zu schützen und zu begleiten sind. So sorgten eine Hotline, externe und interne Vertrauenspersonen sowie eine neu geschaffene Struktur dafür, dass allfällige Opfer sich jederzeit Beratung und Unterstützung holen könnten. Schulungen sollen dafür sorgen, dass kirchliche Führungspersonen ihrer Fürsorgepflicht aktiv und gut beraten nachkommen könnten.

Bereits heute werde von Mitarbeitenden, die in der Seelsorge, der Jugendarbeit oder dem Unterricht tätig seien, ein Sonderprivatauszug aus dem Strafregister verlangt. Neu sollen laut Mitteilung Vorstände darin geschult werden, potentielle Risikosituationen zu erkennen und angemessenes Verhalten einzufordern.