Mit der Gründung der «Stiftung Heimgärten Aargau» am 4. September 2024 entlässt die Reformierte Landeskirche Aargau die Heimgärten Aargau in die Selbstständigkeit. Die Stiftung wird ab 1. Januar 2025 die strategische und operative Führung des Betriebs der Heimgärten Aargau übernehmen, so die Landeskirche in einer Medienmitteilung.
Mit rund 40 Klientinnen in den Liegenschaften an den beiden Standorten, bis zu 40 Klientinnen, die selbständig, begleitet, extern wohnen, rund 65 Tagesstrukturplätzen, sowie zurzeit 10 Klientinnen in der sozialpädagogischen Wohngruppe Chleematt und etwa 100 Mitarbeitenden seien die Heimgärten Aargau eine grosse, aus dem Kanton Aargau nicht wegzudenkende soziale Institution, welche führungsmässig einer mittelgrossen Unternehmung entspreche und konsequenterweise auch so geführt werden sollte, heisst es weiter.
Aufgrund der Vergütungen durch Sozialversicherungen und den Kanton Aargau verfügen die Heimgärten Aargau demnach über eine solide finanzielle Basis und erhalten bereits seit vielen Jahren keine Betriebsbeiträge mehr von der Landeskirche. Nach der sukzessiven baulichen Erneuerung während der letzten Jahre und der Zusammenlegung der Führungsstrukturen der beiden Standorte Aarau und Brugg im Jahr 2020 seien die Heimgärten Aargau gut aufgestellt.
Mit der Überführung in eine Stiftung profitierten die Heimgärten von vereinfachten Rechtsgrundlagen, kürzeren Entscheidungswegen und einfacheren Verfahren bei der Einstellung und Kündigung von Mitarbeitenden.
Die Heimgärten Aargau wie auch die Stiftung Frauenhaus Aargau-Solothurn gehen auf das sozialdiakonische Engagement der Reformierten Kirche Aargau zurück. Finanziert durch Spenden und Beiträge der katholischen und reformierten Landeskirchen wurde 1983 die Stiftung Frauenhaus Aargau-Solothurn gegründet und das erste Frauenhaus im Aargau eröffnet, welches Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, Schutz bietet. Die Heimgärten Aargau waren – seit 1932 (Standort Aarau) bzw. 1975 (Standort Brugg) – eine unselbstständige Anstalt der Reformierten Landeskirche Aargau.
Die Synode der Reformierten Landeskirche entschied im November 2022, die Heimgärten in eine selbstständige Stiftung zu überführen und stimmte im Juni 2024 dem geplanten Vorgehen, der Stiftungsurkunde und dem Vermögensübertragungsvertrag zu. Die Liegenschaften in Aarau und Brugg bleiben im Eigentum der Reformierten Landeskirche Aargau und werden an die Stiftung vermietet.
Foto: © Reformierte Landeskirche Aargau / Claudia Daniel-Siebenmann