Reformierte Landeskirchen bündeln Kräfte zur Nachwuchsförderung in kirchlichen Berufen

15. Apr. 2025

Um dem wachsenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, lancieren sechs reformierte Landeskirchen der Zentralschweiz ein gemeinsames Projekt zur Förderung kirchlicher Berufsbilder.

Die sechs reformierten Landeskirchen der Kantone Luzern, Zug, Schwyz, Uri, Obwalden und Nidwalden reagieren auf den zunehmenden Fachkräftemangel in kirchlichen Berufen mit einer neuen Kooperationsinitiative, heisst es in einer gemeinsamen Medienmitteilung. Statistiken zeigten, dass in Berufen wie Pfarramt, Sigristendienst oder Sozialdiakonie in den kommenden Jahren zahlreiche Pensionierungen anstünden. Gleichzeitig gestalte sich die Neubesetzung offener Stellen zunehmend schwierig. Auch die Zahl abgeschlossener Ausbildungen in verschiedenen kirchlichen Berufsfeldern habe spürbar abgenommen, heisst es weiter.

Vor diesem Hintergrund wurde ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen, das während der kommenden drei Jahre junge Menschen und Quereinsteigende für kirchliche Laufbahnen gewinnen soll.

Im Zentrum des Vorhabens steht laut Mitteilung die Schaffung einer neuen Koordinationsstelle, die in der Reformierten Kirche Kanton Luzern angesiedelt ist. Diese soll die aktuelle Ausbildungssituation erfassen, Entwicklungspotenziale identifizieren und neue Angebote prüfen – auch im Bereich der Grundbildung, etwa durch die Einbindung kaufmännischer Berufe. Die neue Stelle wird zudem als zentrale Anlaufstelle für Interessierte fungieren und den Austausch mit Bildungsinstitutionen pflegen.

Um potenziellen Nachwuchskräften praxisnahe Einblicke zu ermöglichen, planen die Kirchen ausserdem eine Webplattform mit konkreten Berufsbeispielen. Interessierte sollen so etwa Pfarrpersonen bei ihrer Arbeit begleiten können – sei es bei einer Taufe, einer Abdankung, einem Gottesdienst oder in der Seelsorge. Neben dieser digitalen Präsenz sei auch ein gemeinsamer Auftritt an der Zentralschweizer Bildungsmesse Zebi vorgesehen, um gezielt Jugendliche und Erwachsene auf die vielfältigen kirchlichen Berufsbilder aufmerksam zu machen, heisst es weiter.

Die Kooperationsvereinbarung ist vorerst bis ins Jahr 2027 angelegt. Danach soll im Rahmen einer Evaluation entschieden werden, ob das Projekt in den Regelbetrieb überführt wird. Ziel sei es, so die Projektverantwortlichen, neue Perspektiven auf kirchliche Arbeit zu eröffnen und langfristig tragfähige Strukturen für die Nachwuchsförderung zu schaffen.