Am 17. März 2025 fand in Bern die fünfte Tagung zum Schutz und zur Förderung nationaler Minderheiten in der Schweiz statt, eröffnet von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider. Die Veranstaltung bot eine Plattform für den Austausch zwischen Schweizer Behörden, dem Europarat, Minderheiten- und Nichtregierungsorganisationen sowie der Wissenschaft. Im Mittelpunkt standen Themen wie die stärkere Verankerung der italienischen und rätoromanischen Sprache im Alltag, der Schutz der fahrenden Lebensweise der Schweizer Jenischen und Sinti sowie verstärkte Maßnahmen gegen Rassismus und Intoleranz im Bildungsbereich.
Anlass der Tagung war der fünfte Staatenbericht der Schweiz an den Europarat und die daraus resultierenden Empfehlungen zum Schutz und zur Förderung der in der Schweiz anerkannten nationalen Minderheiten. Es wurde diskutiert, welche Erfolge bereits erzielt wurden und welche Herausforderungen weiterhin bestehen. Dazu zählen die Förderung der italienischen und rätoromanischen Sprache im wirtschaftlichen und sozialen Leben, die Verbesserung des Schutzes der fahrenden Lebensweise der Jenischen und Sinti durch eine Erhöhung der Anzahl von Halteplätzen sowie die verstärkte Prävention und Bekämpfung von Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus im Bildungsbereich mit Fokus auf die Situation nationaler Minderheiten.
In ihrer Begrüßung unterstrich Bundesrätin Baume-Schneider die Bedeutung des Schutzes von Minderheiten in einer demokratischen Gesellschaft. Sie betonte die Notwendigkeit, die Rechte von Minderheiten zu fördern und Diskriminierung zu bekämpfen, um das kreative und wirtschaftliche Potenzial der sprachlichen, ethnischen, kulturellen und religiösen Vielfalt nutzen zu können.
Zu den von der Schweiz anerkannten nationalen Minderheiten gehören die Angehörigen der nationalen Sprachminderheiten, der jüdischen Gemeinschaft sowie der sesshaft und fahrend lebenden Jenischen, Sinti und Manouches. Die Schweiz hat sich mit der Ratifikation des Rahmenübereinkommens des Europarates zum Schutz nationaler Minderheiten im Jahr 1998 verpflichtet, ihre nationalen Minderheiten zu schützen und zu fördern. Diese fünfte Tagung ist Teil des regelmäßigen Austauschs der Schweiz mit dem Europarat. Sie wurde von der Direktion für Völkerrecht des EDA in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Kultur, der Fachstelle für Rassismusbekämpfung und der Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende organisiert.