Aktuelles
Schweizer Religionen: Millionen Flüchtlinge nicht vergessen
Verständlicherweise nimmt Corona einen grossen Teil der Medienberichterstattung in Anspruch, so die christlichen Kirchen und die jüdische Gemeinschaft. Gleichzeitig würde dadurch die Situation der Millionen Flüchtlinge weltweit in den Hintergrund gedrängt.
Es sei verständlich, in Corona-Zeiten stärker zu sich selbst, den Familien und Freunden zu schauen, so die christlichen Kirchen und die jüdische Gemeinschaft in einer gemeinsamen Medienmitteilung zum Flüchtlingsschabbat und Flüchtlingssonntag am 19. und 20. Juni.
Doch solle das Leid der Menschen, die vor Krieg, Vertreibung und Gewalt auf der Flucht seien, nicht vergessen werden. Sie hätten nun zusätzlich mit dem Coronavirus zu kämpfen. All diese Menschen hätten keine Möglichkeiten, sich zu testen, sich in Quarantäne zu begeben oder sich bei einer Ansteckung medizinisch adäquat versorgen zu lassen. Ihr Leid habe sich also noch vergrössert, so die Mitteilung.
Wenn die Pandemie etwas gelehrt habe, dann dass sich solche grossen Krisen nicht national bewältigen liessen. Die Welt habe gezeigt, wozu sie fähig sei. In internationaler Zusammenarbeit und mit grosszügigen Mitteln seien innert kürzester Zeit wirksame Impfstoffe entwickelt worden. Mit dem Einsatz von viel gewaltigeren Ressourcen wollten Staaten die Pandemiefolgen abfedern.
Die nötigen Ressourcen, um das Leid von Menschen auf der Flucht anzugehen, seien im Vergleich dazu verschwindend gering. Als Voraussetzung brauche es aber vor allem den Willen, Hinschauen und Mitgefühl. Das ungebrochene Leid der Flüchtlinge sollte nicht ignoriert werden.