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Sea Watch 4 zu erstem Einsatz aufgebrochen
Das überwiegend von der evangelischen Kirche in Deutschland unterstützte Seenotrettungsschiff “Sea-Watch 4” ist am Samstag zu seinem ersten Einsatz im zentralen Mittelmeer aufgebrochen. Ursprünglich sollte das Schiff im April auslaufen.
Durch die Corona-Pandemie hatte sich die erste Mission des ehemaligen Forschungsschiffes verzögert. Das von der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD initiierte Bündnis “United4Rescue” hatte das Schiff für 1,3 Millionen Euro gekauft. Mehr als 550 Organisationen und Unternehmen gehören dem Bündnis mittlerweile an.
Sie alle eine die Überzeugung, dass man Menschen nicht ertrinken lassen dürfe, wird der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm in einer Medienmitteilung zitiert. Er zeigte sich dankbar, dass das Engagement so vieler Menschen dazu geführt habe, dass das Rettungsschiff nun in See stechen könne. Europa solle sehen, dass die Politik des Wegsehens nicht mehr tatenlos hingenommen werde. Der Einsatz des Schiffes sei eine humanitäre Hilfsmassnahme, aber auch ein politisches Zeichen dafür, dass man sich weiter einmischen werde.
Ausgangspunkt für die Gründung des Bündnisses United4Rescue war laut Mitteilung eine auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019 verabschiedete Resolution, die die EKD und ihre Kirchen aufforderte, selbst ein Schiff zur Seenotrettung ins Mittelmeer zu schicken. Nach gründlichen Beratungen hätten Rat und Synode der EKD beschlossen, sich dieser Aufgabe im Rahmen eines breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses zu stellen.