“Sexualisierte Gewalt und Menschenhandel sind für Frauen auf der Flucht traurige Realität”

28. Mrz 2022

Menschen auf der Flucht sind auf Unterstützung angewiesen, so die Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration FIZ. Das mache sie verletzlich und ausbeutbar.

Man stehe immer in jemandes Schuld, so die FIZ in einer Medienmitteilung. Die Währung sei Sex, Arbeit, Ausbeutung. Dass Frauen auf der Flucht aus der Ukraine jetzt Opfer von Menschenhandel würden, sei keine Theorie.

Gefahr bestehe nicht nur an der Grenze, sondern auf der ganzen Fluchtroute. Menschenhändler könnten auch in Polen, Moldawien, Berlin oder Zürich auf Frauen warten, ihnen Arbeit oder eine Unterkunft versprechen und sie dann ausbeuten.

Geflüchtete, traumatisierte Frauen, die Opfer von Menschenhandel wurden, bräuchten Schutz und Stabilität, so die Mitteilung. So, wie der Schutzstatus S es nun den ukrainischen Flüchtlingen vermittele. Alle anderen Menschen auf der Flucht, die in Europa Opfer von Menschenhandel würden, erhielten diesen Schutz nicht. Aufgrund der Dublin-Regelung würden sie weggeschickt.

Für die Prävention von Menschenhandel brauche es direkte Transportwege in die Schweiz, damit verletzliche Frauen und Kinder nicht alleine unterwegs sein müssten. Dublin-Rückführungen ins Tatort-Land müssten aufgegeben werden. Schwer traumatisierte Opfer von Menschenhandel dürften nicht in das Land zurückgeführt werden, wo sie Ausbeutung und Gewalt erlebten.