Sozialwerk Sieber verzeichnet mehr Übernachtungen in Wintersaison

20. Apr 2022

Die vergangene Saison der Notschlafstellen in Zürich wurde von mehr als 550 Menschen angenommen, mehr als im Vorjahr, teilt das Sozialwerk Pfarrer Sieber mit.

Das Bedürfnis nach Geborgenheit sei bei Obdachlosen stärker als ihre Angst vor einer Corona-Ansteckung, so die Mitteilung des Sozialwerks Pfarrer Sieber. So liessen sich die gegenüber dem Vorjahr nochmals höheren Belegungszahlen erklären.

Zwischen Mitte November und Mitte April übernachteten im Pfuusbus demnach 230 verschiedene obdachlose Menschen in 4´093 Übernachtungen, gegenüber 214 Menschen und 3´690 Übernachtungen im Vorjahr.

In der Notschlafstelle für obdachlose Wanderarbeiterinnen und Wanderarbeiter wurden 2´698 Übernachtungen von 324 Menschen gezählt, gegenüber 2´403 Übernachtungen von 272 Menschen im Vorjahr.

Es gehe in den Notschlafeinrichtungen um weit mehr als Schlafplätze und Verpflegung, so die Mitteilung weiter. Es gehe um Beziehungspflege und Gemeinschaft. Diese Aspekte seien gerade für Vereinsamte von zentraler Bedeutung.

Unter medizinischer Begleitung durch das stiftungseigene Fachspital Sune-Egge seien knapp 1´000 Schnelltests durchgeführt worden, die in 26 Fällen corona-positive Resultate anzeigten. 38 Gäste haben laut Mitteilung das Angebot einer freiwilligen Isolation in beheizten Containern genutzt und seien dort verpflegt und rund um die Uhr medizinisch und seelsorgerlich betreut worden.

Die Kältepatrouillen des Sozialwerks hätten in den Nächten 426 Begegnungen gehabt, auf die Notschlafstellen aufmerksam gemacht sowie Schlafsäcke und warme Kleider ausgegeben.