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Spionagesoftware soll Zivilgesellschaft und Medien ausspähen
Die Spionagesoftware Pegasus werde weltweit eingesetzt, um Medien, Zivilgesellschaft und Opposition systematisch zu überwachen, so ein Recherche-Projekt, an dem auch Amnesty International beteiligt ist.
Die Spyware der israelischen NSO Group sei eingesetzt worden, um auf der ganzen Welt in massivem Ausmass Menschenrechtsverletzungen zu ermöglichen, so Amnesty in einer Medienmitteilung. Dies habe ein gemeinsames Recherche-Projekt von mehr als 80 Medienschaffenden in zehn Ländern ergeben.
Dazu sei ein Leak von 50´000 Telefonnummern potenzieller Überwachungsziele untersucht worden. Zu den Ausgespähten zählten laut Mitteilung Staatsoberhäupter, Aktivistinnen und Aktivisten sowie Journalistinnen und Journalisten.
Die NSO-Spyware sei das Mittel der Wahl für repressive Regierungen, um Journalistinnen und Journalisten zum Schweigen zu bringen, Aktivistinnen und Aktivisten anzugreifen und abweichende Meinungen zu unterdrücken, was unzählige Menschenleben in Gefahr bringe. Die Untersuchung stehe im Gegensatz zu Aussagen von NSO, dass solche Angriffe selten und auf eine böswillige Verwendung ihrer Technologie zurückzuführen seien.
Die Spyware ermögliche einem Angreifer vollständigen Zugriff auf die Nachrichten, Emails, Medien, Mikrofon, Kamera, Anrufe und Kontakte des Geräts. Die Untersuchung habe bisher mindestens 180 Journalistinnen und Journalisten in 20 Ländern identifiziert, die zwischen 2016 und 2021 für potenzielle Angriffe mit der Spionagesoftware ausgewählt worden seien, darunter in Aserbaidschan, Ungarn, Indien und Marokko. Darunter seien auch Jounalistinnen und Journalisten, die für grosse internationale Medien wie Associated Press, CNN, The New York Times und Reuters arbeiteten.