Heute leben drei Viertel der Schweizer Bevölkerung in Städten und Agglomerationen, so der Schweizerische Sätdteverband in einer Mitteilung. Durch ein andauerndes Bevölkerungswachstum werde die Schweiz immer urbaner. Das Wachstum verändere auch die Gemeindefinanzen.
Die Konferenz der städtischen Finanzdirektorinnen und Finanzdirektoren wollte das unterschiedliche Wachstum in den städtischen Gemeinden untersuchen und gab eine Studie in Auftrag. Diese zeige, dass das Bevölkerungswachstum der städtischen Räume Ausdruck ihrer Attraktivität sei, so die Mitteilung.
Die starke wirtschaftliche Dynamik, vielfältige Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten, eine gut ausgebautes öffentliches Verkehrsangebot und die hohe Lebensqualität mit einem breiten Angebot an Kultur- und Freizeitangeboten zögen Unternehmen und Haushalte gleichermassen an.
Die Standortattraktivität führe dazu, dass auch die internationale Zuwanderung weiter anhalte. Sie sei, relativ zur Bevölkerungszahl, in den Zentren am ausgeprägtesten. Ausserdem weisen die Städte laut Mitteilung insbesondere die Grosszentren generell eine jüngere Bevölkerungsstruktur auf als die übrigen Räume. Ein starkes Bevölkerungswachstum geht demnach meist mit einer Verjüngung bzw. einer reduzierten Alterung der Bevölkerung einher.
Die Studie untersuchte zudem den Zusammenhang zwischen Bevölkerungsentwicklung und Stadtfinanzen, so die Mitteilung weiter. Insgesamt lasse sich sagen, dass das Bevölkerungswachstum über alle Städte hinweg einen untergeordneten Einfluss auf die Entwicklung der Finanzsituation der Städte habe. Erkennbar sei ein Einfluss des Wachstums auf die Infrastrukturinvestitionen. Ersichtlich seien höhere Pro-Kopf-Investitionen, insbesondere in den Bereichen Bildung, Freizeit/Sport, Gesundheit, Verkehr und Wohnen.
Neben dem Bevölkerungswachstum beeinflusse auch die demografische Struktur die städtischen Finanzen, so die Mitteilung weiter. Am deutlichsten sichtbar werde dies im Bildungsbereich. Die Bildungsausgaben und insbesondere die Investitionen in Schulbauten seien in den wachsenden Städten markant gestiegen. Kurzfristig habe demnach eine jüngere Bevölkerung neben positiven Effekten etwa für den Arbeitsmarkt auch ihren Preis. Längerfristig seien die Städte damit von den negativen Effekten des demografischen Wandels aber deutlich weniger stark betroffen.