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Starkes Wachstum für die Pflege zu Hause
Weniger Betreuung in Alters- und Pflegeheimen, mehr Leistungen für Hilfe und Pflege zu Hause: die nie zuvor gesehene Veränderung dürfte auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sein, so das Bundesamt für Statistik BFS.
2020 wurden in der Schweiz mit gut 158´000 rund 4 Prozent weniger Klientinnen und Klienten in den 1´550 Alters- und Pflegeheimen betreut, so das BFS in einer Medienmitteilung. Diese seit Beginn der Erhebung im Jahr 2006 nie zuvor gesehene Abnahme dürfte auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sein, heisst es. Dennoch stiegen die Kosten um 2,6 Prozent an. Die 2´546 Spitex-Dienste erbrachten Leistungen für 420´793 Personen, was einer Zunahme von knapp 7 Prozent entspricht.
Die Covid-19-Pandemie hatte laut Mitteilung starke Auswirkungen auf die Inanspruchnahme der Alters- und Pflegeheime. 2020 verringerte sich die Zahl der Eintritte im Vergleich zum Vorjahr demnach um 10,2 Prozent auf 62 000. Die Zahl der Klientinnen und Klienten der Alters- und Pflegeheime, die in der Regel kontinuierlich zunimmt, ging 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent auf 158 433 zurück. Bei den Kurzzeitaufenthalten war die Abnahme mit über 17 Prozent besonders markant.
Gleichzeitig wurde bei den in Alters- und Pflegeheimen eingetretenen Todesfällen ein starker Anstieg registriert. 2020 starben 34 572 Personen in diesen Institutionen. Gegenüber 2019 nahm die Zahl der Todesfälle über 16 Prozent auf 4856 zu. In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der in Alters- und Pflegeheimen eingetretenen Todesfälle durchschnittlich um 0,2 Prozent gestiegen.
Die 26,5 Millionen verrechneten Spitex-Stunden, 6 Prozent mehr als 2019, wurden laut Mitteilung zu 72 Prozent für pflegerische, zu 24 Prozent für hauswirtschaftliche und zu 4 Prozent für weitere Leistungen wie Betreuung, therapeutische Dienstleistungen, Fahrdienste oder Notrufsysteme erbracht. Insgesamt wurden mit 3,8 Millionen Mahlzeiten 21 Prozent mehr an 33´535 Personen ausgeliefert.
Auch wenn die Anzahl Personen ab 80 Jahren in der Schweiz im Jahr 2020 um lediglich 1 Prozent gestiegen ist, nahm die Zahl der Personen ab 80 Jahren, die Spitex-Pflegeleistungen beziehen, um 5,7 Prozent zu – 2019 waren dies 3,6 Prozent. Dieses Spitex-Angebot wurde von 140´303 Klientinnen und Klienten genutzt. Der Anteil der 80-jährigen und älteren Pflegeleistungsempfängerinnen und -empfänger belief sich somit auf 30,6 Prozent. Zurückzuführen sei diese ausserordentliche Zunahme mit grosser Wahrscheinlichkeit auf das Gesundheitsmanagement im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie, so das BFS.