Studie «Digital Seniors 2025»: Mehrheit der über 65-Jährigen in der Schweiz ist online

16. Juni 2025

Laut neuer Studie von Pro Senectute sind neun von zehn Menschen über 65 online – doch die digitalen Fähigkeiten variieren stark.

Die digitale Kluft in der Schweiz schliesst sich weiter: Wie die am 4. Juni 2025 veröffentlichte Studie «Digital Seniors 2025» von Pro Senectute zeigt, nutzen mittlerweile neun von zehn Personen über 65 Jahren das Internet. Damit hat sich die Internetnutzung in dieser Altersgruppe seit der ersten Erhebung im Jahr 2010 mehr als verdoppelt. Dennoch bleiben Herausforderungen bestehen, vor allem bei den über 85-Jährigen, deren digitale Kompetenzen deutlich hinter denen der jüngeren Seniorinnen und Senioren zurückbleiben, so die Mitteilung.

Die Untersuchung ist Teil einer längerfristigen Studienreihe, die in Fünfjahresabständen ein aktuelles Bild der digitalen Teilhabe älterer Menschen in der Schweiz zeichnet. Ein zentrales Ergebnis der aktuellen Ausgabe ist die Verschiebung im Informationsverhalten: Erstmals informieren sich mehr ältere Menschen über digitale Endgeräte wie Smartphone, Tablet und Computer (33 %) als über Fernseher (30 %), Printmedien (22 %) oder Radio (15 %). «Wir sind überrascht über das Tempo dieses Umschwungs», wird Peter Burri Follath, Leiter Kommunikation bei Pro Senectute Schweiz, zitiert. Er fordert, dass der Service public diesem veränderten Verhalten Rechnung trägt.

Trotz dieser erfreulichen Entwicklung bleibt laut Pro Senectute ein harter Kern von fünf bis zehn Prozent der hochaltrigen Bevölkerung dauerhaft offline. Der Grund dafür sind meist altersbedingte kognitive oder körperliche Einschränkungen. Diese Gruppe dürfe in der digitalen Gesellschaft nicht vergessen werden, mahnt die Organisation.

Neben der blossen Online-Präsenz rücken die konkreten digitalen Kompetenzen zunehmend in den Fokus. Während 88 Prozent der 65- bis 74-Jährigen über grundlegende Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Technologien verfügen, sind die Kenntnisse bei den über 85-Jährigen deutlich schwächer ausgeprägt. Pro Senectute betont daher, dass digitale Inhalte alltagstauglich, verständlich und sicher sein müssen. Entscheidend sei eine individuell abgestimmte Unterstützung: «Unsere kantonalen Pro Senectute Organisationen setzen zunehmend auf Unterstützungsangebote, die gezielt auf die einzelnen Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren im Umgang mit der Digitalisierung eingehen», erklärt Alain Huber, Direktor von Pro Senectute Schweiz.

Die Stiftung sieht sich mit ihren über 130 Beratungsstellen, rund 1’500 Mitarbeitenden und 15’000 Freiwilligen gut aufgestellt, um ältere Menschen in der digitalen Welt zu begleiten. Jährlich nehmen rund 700’000 Menschen im Pensionsalter sowie deren Angehörige die Dienstleistungen der Organisation in Anspruch. Ziel sei es, Seniorinnen und Senioren ein möglichst selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.

Mit der Veröffentlichung der Studie «Digital Seniors 2025» richtet Pro Senectute erneut den Blick auf die Bedeutung digitaler Teilhabe im Alter – und unterstreicht die Notwendigkeit passgenauer Angebote für eine immer heterogener werdende ältere Bevölkerung.