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Sucht kostet die Schweiz jährlich fast 8 Milliarden
Suchtverhalten birgt grosse Risiken für die Gesundheit und führt zu erheblichen Kosten für die Gesellschaft, so eine neue Studie des Bundesamtes für Gesundheit BAG. Pro Kopf machen sie 900 Franken im Jahr aus.
Jeder siebte Todesfall in der Schweiz hat gemäss Medienmitteilung des BAG mit Rauchen zu tun und bei der Hälfte aller Straftaten ist Alkohol im Spiel. Dies verursache nicht nur viel Leid für Betroffene, sondern auch hohe Kosten für die Gesellschaft. Gemäss einer aktuellen Studie des Bundesamtes belaufen sich diese auf 7,7 Milliarden Franken pro Jahr.
Der Tabak ist mit 3,9 Milliarden Franken der weitaus grösste Kostenfaktor, so die Mitteilung. An zweiter Stelle folgt der Alkohol mit rund 2,8 Milliarden. Der Restbetrag verteilt sich auf illegale Drogen mit 900 Millionen und Geldspielsucht mit 61 Millionen Franken.
Die Kosten für Sucht entstehen aus den Gesundheitsausgaben wie ärztlichen Leistungen, Arzneimittel und Spitalaufenthalte. Weitere Kosten verursacht gemäss BAG die Verfolgung suchtbedingter Straftaten. Ausserdem gingen dem Arbeitsmarkt aufgrund von krankheitsbedingten Absenzen, reduzierter Leistungsfähigkeit oder frühzeitigen Todesfällen wertvolle Ressourcen verloren.
Je nach Substanz setzen sich die Folgekosten unterschiedlich zusammen. Beim Tabak fallen laut Mitteilung die Gesundheitskosten mit einem Anteil von 80 Prozent am meisten ins Gewicht. Rauchen verursache viele nicht-übertragbare Krankheiten wie Lungenkrebs, andere Krebsarten und Atemwegserkrankungen. Beim Alkohol hingegen machten die Produktivitätsverluste einen Anteil von 75 Prozent aus.
Die Kosten für alle diese Faktoren würden von der Allgemeinheit getragen, so das BAG. Sie belaufen sich auf mehr als ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Pro Kopf machten sie 900 Franken im Jahr aus. Ein grosser Teil von rund 4,8 Milliarden Franken entfielen auf den Staat und die Sozialversicherungen. 2,9 Milliarden werden von den Unternehmen getragen.
Die Kosten in Millardenhöhe zeigten, dass der Handlungsbedarf in der Suchtprävention weiterhin gross sei, so die Mitteilung. Um die Anzahl von Menschen mit einer Suchterkrankung zu senken, habe der Bund die Nationale Strategie Sucht erarbeitet. Suchtbetroffene Menschen könnten mit einem funktionierenden Netz an psychosozialen und medizinischen Hilfeleistungen frühzeitig unterstützt werden.