Aktuelles

Thurgauer Landeskirche verstärkt Präventionsmassnahmen gegen Grenzverletzungen

Okt. 27, 2021 | Archiv, Gewaltschutz

Die Thurgauer Landeskirche hat ein Schutzkonzept vor Grenzverletzungen in der kirchlichen Arbeit erstellt. Die Anlaufstelle für sexuelle Grenzverletzungen ist zweifach besetzt.

Die Evangelische Landeskirche des Kantons Thurgau hat ein Schutzkonzept erarbeitet, um die Integrität aller zu gewährleisten, die sich kirchlichen Mitarbeitenden anvertrauen, von kirchlichen Institutionen angestellt sind oder innerhalb der Kirche freiwillige Arbeit leisten, so die Landeskirche in einer Medienmitteilung.

Das Konzept diene als Grundlage für ein von Vertrauen und Wertschätzung geprägtes Arbeitsklima, so die Mitteilung. So erfordere der Umgang mit Kindern und Jugendlichen hohe Sensibilität für Grenzen und Grenzverletzungen.

Aufgrund von Rollen und Verantwortlichkeiten bedürfe es generell einer erhöhten Achtsamkeit in der Begegnung und Beziehung untereinander. Die Landeskirche dulde keinerlei Formen von grenzverletzendem Verhalten, sexueller Belästigung und sexueller Ausbeutung.

Die Landeskirche verpflichtet laut Mitteilung alle Mitarbeitenden zu Informations- und Präventionsschulungen. Bedienstete, Ehrenamtliche und freiwillig Mitarbeitende haben demnach eine Selbstverpflichtung zu unterzeichnen.

Pfarrpersonen, Mitarbeitende im Jugend- und diakonischen Bereich sowie katechetisches Personal müssen künftig einen Sonderprivatauszug vorlegen, der Auskunft über ein eventuell verhängtes Beschäftigungsverbot mit Minderjährigen oder mit besonders schutzwürdigen Personen gibt. Der Kirchenrat unterziehe die Massnahmen einer periodischen Überprüfung, heisst es weiter.

Wenn trotz der Präventionsmassnahmen Betroffene oder Dritte Verdacht auf Grenzüberschreitungen hegen, können sie sich an die neugeschaffene interne Anlaufstelle sexuelle Grenzverletzungen wenden. Der Kirchenrat hat für diese Stelle Monica Kunz und Thomas Alder beauftragt.