Ukraine: Beginn eines unsicheren Schuljahres

5. Sep 2022

Für die vier Millionen ukrainischen Schulkinder beginnt ein schwer belastetes Schuljahr, so Unicef. Weniger als 60 Prozent der Schulen sind sicher genug, um wieder zu öffnen.

Die vier Millionen Kinder in der Ukraine seien voller Angst und Sorge, wird Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell in einer Medienmitteilung zitiert. Sie kehrten in die Schulen zurück, von denen viele während des Krieges beschädigt worden seien. Sie berichteten von Zerstörung und wüssten nicht, ob ihre Lehrerinnen, Lehrer und Freunde da sein würden. Viele Eltern zögerte, ihre Kinder in die Schule zu schicken, weil sie nicht wüssten, ob sie dort sicher sein würden.

Tausende von Schulen seien beschädigt oder zerstört worden. Weniger als 60 Prozent der Schulen wurden demnach von der Regierung als sicher genug eingestuft, um wieder zu öffnen. Die Schulen suchten nach Mitteln und Wegen, um Schutzräume anstatt Spielplätze einzurichten. Die Kinder würden über nicht explodierte Sprengkörper unterrichtet, statt über Sicherheit im Strassenverkehr.

Die Bildung der Kinder in der Ukraine sei schwer beeinträchtigt. Nach mehr als zwei Jahren Pandemie und nach sechs Monaten Krieg sei ihre körperliche und mentale Gesundheit enorm belastet. Auch die geflüchteten Kinder stünden vor Herausforderungen. So seien Ende Juli 650 000 Flüchtlingskinder in zwölf Aufnahmeländern noch nicht in den regulären Schulbetrieb integriert.

Ohne Frieden werde sich das Leben der Kinder und ihrer Familien in der Ukraine mit dem nahenden Winter noch schwieriger gestalten, so die Mitteilung. Eisige Temperaturen und heftige Schneefälle seien nur noch wenige Monate entfernt.