Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR), Filippo Grandi, hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, die dringend benötigte Unterstützung bereits vor Beginn des dritten Winters seit Beginn der russischen Invasion zu verstärken.
Mit seinem Besuch wollte Grandi seine Solidarität mit der Bevölkerung bekunden, die die Hauptlast des verheerenden Krieges trage, so eine Medienmitteilung der Organisation. Zudem forderte er den Schutz aller Zivilisten, die von dem Krieg betroffen sind. Grandi besuchte das Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus und andere Gebiete, die durch die tödlichen Angriffe vom 8. Juli in Kiew schwer beschädigt wurden.
Nach einem Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew und dem Besuch eines stark beschädigten Kraftwerks übergab Grandi zehn Generatoren an die Behörden in Charkiw. Diese Generatoren sollen dabei helfen, wichtige Dienste aufrechtzuerhalten, so die Mitteilung.
Die Angriffe haben demnach fast 70 Prozent der ukrainischen Energieerzeugung zerstört, was die Heizungs- und Wasserversorgung beeinträchtigt. Bereits jetzt seien Millionen von Menschen betroffen. Ohne erhebliche Unterstützung könnte die Lage unerträglich werden, wenn die Temperaturen wieder sinken und das Wetter rauer wird, so das Flüchtlingshilfswerk
UNHCR, das UN-Flüchtlingshilfswerk, wird helfen, die Menschen in der Ukraine auf den Winter vorzubereiten, so die Mitteilung weiter. Grandi hat dafür erste Mittel in Höhe von 100 Millionen Dollar zugesagt. UNHCR plant, 600.000 der am stärksten gefährdeten Vertriebenen und vom Krieg betroffenen Menschen mit Bargeld zu unterstützen.
Doch es werde noch mehr Hilfe gebraucht, da der humanitäre Bedarf wachse, heisst es weiter. Der Winterplan von UNHCR sei Teil eines größeren humanitären Aufrufs der Vereinten Nationen, um den Menschen die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen, bevor die Kälte einbreche.