Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) hat eine neue europäische Informationsplattform lanciert, die Unternehmen bei der Anstellung von Flüchtlingen unterstützen soll. Die Initiative richtet sich an Staaten, in denen bislang keine nationalen Plattformen zur Arbeitsintegration von Geflüchteten bestehen – darunter auch die Schweiz. Ziel ist es, Beschäftigungsmöglichkeiten für Flüchtlinge zu verbessern, rechtliche Orientierung zu geben und den Austausch zwischen Unternehmen, Organisationen und Behörden zu fördern.
Die UNHCR-Plattform vernetzt bestehende nationale Plattformen aus acht europäischen Ländern, unter anderem aus Finnland, Italien, Zypern und dem Vereinigten Königreich, mit einem zentralen regionalen Informationsportal. Dieses soll nicht nur rechtliche Leitlinien bereitstellen, sondern auch praktische Hilfestellung im Einstellungsprozess leisten. Unternehmen finden dort Informationen über Arbeitsmarktzugang, rechtliche Rahmenbedingungen sowie erfolgreiche Praxisbeispiele. Gleichzeitig werden Unterstützungsangebote für Flüchtlinge gebündelt, die ihnen beim Eintritt in den Arbeitsmarkt helfen.
UNHCR betont die Vorteile einer aktiven Flüchtlingsbeschäftigung für Arbeitgeber: Vielfältige Belegschaften steigerten nachweislich die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Zudem helfe die Integration von Geflüchteten, den Arbeitskräftemangel in Europa abzufedern. Auch Konsumentinnen und Konsumenten zeigten laut Studien eine höhere Kaufbereitschaft bei Marken, die sich gesellschaftlich engagieren – etwa durch die Anstellung von Menschen mit Fluchthintergrund.
Allein im vergangenen Jahr fanden laut UNHCR über 6’500 Geflüchtete in den beteiligten Ländern durch die Plattformen eine Anstellung oder erhielten gezielte Unterstützung für den Einstieg in den Arbeitsmarkt. Die neue europäische Plattform soll diesen Erfolg nun auf weitere 35 Länder ausweiten, in denen bisher keine vergleichbare Infrastruktur existiert. Die Schweiz ist eines dieser Länder. Das UNHCR sieht in der neuen Plattform ein Instrument, das nicht nur den Arbeitsmarktzugang erleichtert, sondern auch das gegenseitige Vertrauen zwischen Arbeitgebern und Geflüchteten stärkt und die gesellschaftliche Integration fördert.