UNHCR legt Empfehlungen für Partizipation von Flüchtlingen vor

6. Feb. 2025

UNHCR, die UNO-Flüchtlingsorganisation, legt seine Empfehlungen zur Konkretisierung des Engagements der Schweiz für die Partizipation von Flüchtlingen vor. Anlässlich des Globalen Flüchtlingsforums im Dezember 2023 gab die Schweizer Regierung ihre Absicht bekannt, auf nationaler Ebene Strukturen zu schaffen, um die Partizipation von Flüchtlingen zu erleichtern, so das Hilfswerk.

UNHCR habe Empfehlungen veröffentlicht, mit denen die Partizipation von Flüchtlingen an der Schweizer Asylpolitik und insbesondere an den Aktivitäten des Staatssekretariates für Migration Schritt für Schritt konkretisiert werden sollen, so die Organisation in einer Medienmitteilung. Auf dem von UNHCR und der Schweiz mitorganisierten Globalen Flüchtlingsforum im Dezember 2023 in Genf habe die Schweiz ihre Absicht bekundet, die Partizipation auf Schweizer Ebene zu unterstützen und zu fördern.

Dieses Engagement besage, dass ein Rahmen für ein Beratungsgremium, das Flüchtlinge in der Schweiz und auf multilateraler Ebene vertritt und von nichtstaatlichen Akteuren geleitet wird, geschaffen werden soll. Die Schweiz habe beim Forum weitere wichtige Beiträge in diesem Bereich vorgestellt, heisst es weiter. Eine geflüchtete Person in die Schweizer Delegation eingeladen worden. Eine finanzielle Unterstützung habe zudem die Teilnahme von über 80 Flüchtlingen und staatenlosen Personen aus der ganzen Welt am Forum ermöglicht.

UNHCR begrüsst die Rolle, die die Schweiz in diesem Rahmen spielt, und erinnert daran, dass die Partizipation von Flüchtlingen einen Mehrwert für die Schweizer Behörden darstellt, so die Mitteilung. Die Unterstützung der Partizipation helfe, ihre Glaubwürdigkeit und Rechenschaftspflicht zu erhöhen, aber auch die Qualität ihrer Entscheidungen zu verbessern.

Partizipation sei ein langfristiger Prozess, aber einige Aspekte könnten bereits schnell und kostengünstig umgesetzt werden, wie in den Empfehlungen dargelegt werde. Die Einrichtung eines regelmässigen Austauschs zwischen Behörden und Flüchtlingen zu bestimmten Themen ist demnach eine der vorgeschlagenen niederschwelligen Optionen. Das SEM könnte in Erwägung ziehen, systematisch eine geflüchtete Person mit relevanter Erfahrung zu seinen Konsultationsprozessen einzuladen, so die Mitteilung.

Diese Empfehlungen sollen den Schweizer Behörden dabei helfen, die auf dem Globalen Flüchtlingsforum eingegangene Verpflichtungen in die Tat umzusetzen. Diese Fortschritte werden gemäss Mitteilung im Dezember 2025 auf einer in Genf geplanten Konferenz in Verbindung mit den Zielen des Globalen Pakts für Flüchtlinge bewertet. Die Einführung von Mechanismen zur Beteiligung von Flüchtlingen werde Zeit, Geduld und einen Mentalitätswandel erfordern, doch das bisher von der Schweiz gezeigte Interesse sei vielversprechend.