UNICEF warnt: 14 Millionen Kinder verlieren 2025 Zugang zu lebenswichtiger Ernährungshilfe

7. Apr. 2025

Kürzungen von Hilfsgeldern bedrohen Ernährungshilfe in 17 Ländern. Millionen Kinder und Frauen könnten 2025 von schwerer Mangelernährung betroffen sein, warnt UNICEF anlässlich des Nutrition-for-Growth-Gipfels.

UNICEF schlägt anlässlich des Nutrition-for-Growth-Gipfels in Paris Alarm: Im Jahr 2025 könnten mindestens 14 Millionen Kinder keine lebenswichtige Ernährungshilfe mehr erhalten. Grund dafür sind drastische Kürzungen internationaler Hilfsgelder, die viele Programme zur Bekämpfung von Mangelernährung in existenzieller Weise gefährden. Besonders betroffen sind 17 Länder, in denen Mangelernährung bereits heute weit verbreitet ist. Laut UNICEF steigt das Risiko für schwere Unterernährung und sogar für Todesfälle erheblich, wenn keine raschen Gegenmassnahmen ergriffen werden.

UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell erinnerte daran, dass die Weltgemeinschaft in den letzten Jahrzehnten beachtliche Fortschritte erzielt habe. Seit dem Jahr 2000 sei die Zahl mangelernährter Kinder unter fünf Jahren um 55 Millionen gesunken. „Aber drastische Kürzungen bei den Finanzmitteln drohen, diese Errungenschaften wieder zunichtezumachen – und gefährden das Leben von Millionen weiteren Kindern“, warnte Russell. Die aktuellen Krisen – von bewaffneten Konflikten über Klimakatastrophen bis hin zu Vertreibung und wirtschaftlicher Instabilität – hätten den Bedarf an Unterstützung deutlich erhöht.

Besonders gravierend ist die Situation für Kinder, die an schwerer akuter Mangelernährung leiden: Über 2,4 Millionen könnten im kommenden Jahr keine therapeutische Fertignahrung mehr erhalten. Zudem droht die Schliessung oder Einschränkung von über 2300 Stabilisierungszentren sowie fast 28’000 ambulanten Therapieeinrichtungen. Auch schwangere und stillende Frauen sowie jugendliche Mädchen sind zunehmend betroffen – ihre Zahl ist seit 2020 um ein Viertel gestiegen.

UNICEF ruft Regierungen und Geberländer dringend dazu auf, jetzt zu handeln. Investitionen in Ernährung und Gesundheitsprogramme seien nicht nur entscheidend für das Überleben von Kindern, sondern auch eine nachhaltige Grundlage für starke Gesellschaften und stabile Staaten. Der von UNICEF 2023 ins Leben gerufene Child Nutrition Fund (CNF) soll langfristige Lösungen ermöglichen, doch ohne ausreichende Mittel steht die Zukunft unzähliger Kinder auf dem Spiel.