Gegen die “irreführende Werbung” der Fifa zur Klimaneutralität der Fussballweltmeisterschaft Katar 2022 hat die Klima-Allianz Schweiz Anfang November bei der schweizerischen Lauterkeitskommission Beschwerde eingereicht, so die Allianz in einer Meldung. Ähnliche Beschwerden seien in Grossbritannien, Frankreich, Belgien und den Niederlanden deponiert worden.
Die ersten drei Beschwerden seien von den lokalen Behörden in die Schweiz weitergereicht worden. Damit erhöhe sich der Druck auf die schweizerische Lauterkeitskommission, so die Meldung. Die Beschwerden stützten sich auf Berichte, wonach die Behauptungen der FIFA auf einer fragwürdigen Emissionsbuchhaltung und auf Kompensationsprogrammen von zweifelhafter Qualität beruhten.
Die schweizerische Lauterkeitskommission habe klare Grundsätze zu Umweltaussagen in der kommerziellen Kommunikation, und die Vermarktung einer vermeintlich klimaneutralen Fussball-WM durch die FIFA stehe in direktem Widerspruch zu diesen Grundsätzen, insbesondere in Bezug auf Klarheit und Wahrheitsgehalt, so die Klima-Allianz.
Kürzlich habe die Fifa bekanntgegeben, dass sie die Hälfte der Emissionen der laufenden Weltmeisterschaft durch grosse Solaranlagen ausgleichen werde, welche der katarische Staat entwickelt habe. Das Projekt scheine allerdings nicht dafür geplant gewesen zu sein, so die Meldung.
So fehle die Zertifizierung durch eine Drittpartei, ebenso wie zentrale Qualitätsaspekte für Emissionsgutschriften wie die Additionalität. Diese bestimme, dass nur zusätzliche Emissionsminderungen angerechnet werden dürften. All dies deute darauf hin, dass die FIFA Mühe habe, die angekündigten Emissionsgutschriften aufzutreiben und dass sie bezüglich der Funktionsweise des Emissionsausgleichs im Dunkeln tappe.