Rund 40 Prozent aller Arbeitnehmenden geben in Umfragen an, dass sie sich erschöpft fühlen, so Travail Suisse in einer Medienmitteilung. Als Folge davon erkrankten immer mehr Arbeitnehmende psychisch oder körperlich. Die Ursachen für die zunehmende Erschöpfung lägen in erster Linie in der veränderten Arbeitswelt.
In immer mehr Betrieben führten die Arbeitgebenden überlange und zerstückelte Arbeitstage ein. Damit gefährdeten sie die Gesundheit und das Sozialleben der Arbeitnehmenden. Selbst bei Teilzeitarbeitenden würden Arbeitstage von 12 oder 13 Stunden immer häufiger zur Normalität, so der Verband.
Obwohl bereits heute viel zu weitreichende Möglichkeiten bestünden, Überstunden und das unternehmerische Risiko auf die Arbeitnehmenden abzuwälzen, forderten die Arbeitgebenden immer mehr Flexibilität und weniger Vorgaben. Wenn immer mehr Arbeitnehmende als Folge der Arbeit erschöpft seien und erkrankten, brauche es mehr Zeit für Erholung, weniger einseitige Flexibilität und mehr Planbarkeit bei der Arbeit.
Zudem verschwimmen Berufs- und Privatleben laut Mitteilung immer mehr. Es brauche deshalb klare Regelungen, welche die Erholung und das Recht auf Nicht-Erreichbarkeit in der Freizeit sicherstellten. Als Folge der Digitalisierung seien Arbeitnehmende gezwungen, sich stetig anzupassen und sähen sich mit einer zunehmenden Intensität der Arbeitstätigkeit konfrontiert. Mehr Ferien und kürzere Arbeitszeiten stellten sinnvolle Kompensationsmassnahmen zum Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmenden in einer beschleunigten Arbeitswelt dar.