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Weltweit stellen frauenfeindliche Strömungen Frauenrechte in Frage
25 Jahre nach der Pekinger Weltfrauenkonferenz hat noch keiner der 189 Staaten die Verpflichtungen erfüllt, so die Diakonie Deutschland. Weltweit stellen heute rechtsradikale und frauenfeindliche Strömungen Frauenrechte in Frage.
Daher sei es umso wichtiger, die Staaten an ihre Verpflichtungen von Peking und die Kirchen und die Gesellschaft an ihre Verantwortung zur Verteidigung der Rechte und der körperlichen und seelischen Unversehrtheit von Frauen zu erinnern, so Brot für die Welt und Diakonie Deutschland zum Jahrestag der Pekinger Erklärung und Aktionsplattform.
Die Organisationen fordern weltweit die rechtliche Verankerung und konsequente Durchsetzung von Frauenrechten. Es gehe um Rechte, gleichberechtigte Beteiligung und Mitsprachemöglichkeiten für Frauen, ein Leben frei von Gewalt und um gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit. Leider seien diese Forderungen auch ein Vierteljahrhundert nach Verabschiedung der Pekinger Erklärung noch nicht eingelöst.
Die gezielte Diskriminierung und Verächtlichmachung, die den vielen Formen der Gewalt gegen Frauen den Boden bereiteten, würden weltweit angeheizt von rechten Populisten und von Fundamentalisten aller Religionen.
In Zeiten des Covid-19-Lockdowns tobten Männer rund um den Erdball ihre Frustrationen in häuslicher Gewalt von ungekannter Massivität aus, so Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt, laut Mitteilung. Rechtsradikale ermordeten Frauen aus purem Hass. Zu wenig stelle sich die Gesellschaft der Frauenfeindlichkeit als Element rechtsradikaler Ideologie entgegen.
Die Gleichberechtigung der Geschlechter sei ein Kernelement der Demokratie, wird Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, zitiert. Der Antifeminismus gehe mit dem Rechtspopulismus Hand in Hand und sei ein Vehikel, um rechtes Gedankengut auch dort zu verbreiten, wo ohnehin Vorbehalte gegen genderpolitische Argumente bestünden. Frauen würden deutlich häufiger Opfer von häuslicher Gewalt.
Die Forderungen der Aktionsplattform von Peking sind zusammen mit der UN-Frauenrechtskonvention von 1979 und der UN-Resolution 1325 aus dem Jahr 2000 as wichtigste multilaterale Abkommen zur Einforderung von Frauenrechten dar, so die Organisationen. Weltweit nutzten Frauen, besonders aus der Zivilgesellschaft, die in der Plattform festgelegten Ziele und Forderungen, um ungleiche Machtverhältnisse und männliche Privilegien zu hinterfragen und die Gleichberechtigung der Geschlechter einzufordern.